Künstliche Befruchtung

Jede dritte Kinderwunschbehandlung führt zur Schwangerschaft

Im Jahr 2022 registrierte das Deutsche IVF-Register rund 128.000 Kinderwunschbehandlungen. Ein Blick in die Statistik zeigt: Ab einem Alter von 41 sinken die Geburtenraten massiv ab.

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Künstliche Befruchtung

Die Geburtenraten nehmen mit dem Alter von Kinderwunschpatientinnen drastisch ab. Wer auf die Reproduktionsmedizin setzt, sollte zeitnah starten, um die Chancen auf eigenen Nachwuchs zu erhöhen.

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Düsseldorf. Die Zahl der Kinderwunschbehandlungen in Deutschland steigt. Das zeigt das Deutsche IVF-Register (DIR), das aktuell veröffentlicht wurde. Die 140 meldenden Zentren greifen dabei auf Zahlen der Jahre 2021 und 2022 zurück. Bis zum Stichtag im April 2023 wurden insgesamt 127.920 Behandlungen für 2022 registriert. 2021 gab es 72.279 Zyklen zur Gewinnung von Eizellen. „Damit liegen wir erstmalig oberhalb von 70.000 Zyklen pro Jahr“, sagt Dr. Andreas Tandler-Schneider, Vorstandsmitglied des DIR.

Die Schwangerschaftsrate lag demnach bei 32,1 Prozent, was 18.149 Schwangerschaften entspricht. Mit 23,4 Prozent war die Geburtenrate pro Transfer der der Vorjahre vergleichbar. Ein Blick in die neuesten Statistiken zeigt: Schon mit 38 Jahren ist die Zahl der Aborte höher als die Geburtenrate pro Embryotransfer in Prozent.

Acht Schwangerschaften bei Frauen über 45

„Die Geburtenraten sinken ab 41 weiter massiv ab und nach dem 45. Lebensjahr kam es bei 514 Transfers lediglich zu acht Geburten. Dies liegt zum einen an der niedrigen Schwangerschaftsrate, aber zu einem großen Teil auch an einer Abortrate von über 50 Prozent“, so Tandler-Schneider. „Es ist wichtig, das zu wissen, damit eine Kinderwunschbehandlung zeitnah stattfinden kann, insbesondere in der Gruppe der 35- bis 39-Jährigen, in der sich die meisten unserer Patientinnen befinden.“

Seit 1982 dokumentiert das DIR rund 2,4 Millionen Behandlungen, fast 390.000 Kinder wurden nach In-vitro-Fertilisation seit 1997 geboren. Das entspreche schon heute der Summe der Einwohner von Städten wie Schwerin, Witten, Erlangen und Konstanz.

Mehrlingsgeburten nehmen ab

Wurden lange Zeit zwei Embryos im Rahmen der Behandlung von Kinderwunsch-Patientinnen transferiert, geben die neuen Zahlen auch Aufschluss über die mittlerweile deutlich zunehmend Anzahl von Transfers mit nur einem Embryo (single embryo transfer). Zwillinge und Drillinge, oft mit Risiken bei der Schwangerschaft und der Geburt für Mutter und Kinder sowie deutlich zu früh geborenen Babys, zusammen machen aus diesem Grund nur noch 15,5 Prozent der Geburten aus.

Auch wenn die Mehrlingsrate mit 15,5 Prozent schon deutlich niedriger als in den Vorjahren ist, ist sie im europäischen Vergleich immer noch im oberen Bereich. Viele Länder, wie die skandinavischen, die Niederlande und Frankreich haben mittlerweile Mehrlingsraten von unter 10 Prozent. Die Abnahme der Mehrlingsgeburten bedeutet mehr Sicherheit für Mutter und Kind, denn Frühgeburten werden seltener.

Für die Reproduktionsmedizin zählen auch die Schwangerschaftsraten über mehrere Zyklen hinweg. „Bereits nach zwei Embryotransfers sind mehr als die Hälfte unserer Patientinnen schwanger. Nach drei Transfers sind dies sechs von zehn und nach vier Transfers bereits zwei von drei Kinderwunschpatientinnen. Bei mehr als vier Transfers werden insgesamt 70 Prozent aller Patientinnen schwanger.“ (kaha)

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