Depressionen

Johanniskraut als Basis für neue Antidepressiva

Veröffentlicht:

ERLANGEN / NÜRNBERG. Der antidepressive Wirkstoff Hyperforin aus Johanniskraut (Hypericum perforatum) soll weiterentwickelt werden, wie die Universität Erlangen-Nürnberg mitteilt.

Das Vorhaben im europäischen Forschungsverbund "HYPZITRP" werde vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) für die kommenden drei Jahre mit 184.000 Euro gefördert.

Hyperforin reguliert Neurotransmitter wie Serotonin, Dopamin und Noradrenalin, indem es einen Ionenkanal, den TRPC6-Kanal, aktiviert - im Unterschied zu den Medikamenten, die sich aktuell auf dem Markt befinden.

Allerdings ist der natürliche Extrakt nicht so potent, dass er auch starke Depressionen lindert, sondern maximal mittlere. Außerdem löst er die Bildung des Enzyms CYP3A4 aus, eines wichtigen Bestandteils der Verstoffwechslung.

Das kann zu problematischen Arzneimittelinteraktionen führen. Weiterhin ist Hyperforin instabil, wenn man es aus dem Extrakt isoliert.

Daher wollen die Forscher Hyperforin-Analoga entwickeln, die deutlich stabiler und effektiver sind als der natürliche Wirkstoff und weniger mit anderen Arzneimitteln interagieren.

Die Wirksamkeit soll unter anderem an Zellmodellen und im Tierversuch getestet werden. (eb)

Jetzt abonnieren
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema
Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Tagung der Pneumologen

Neue Leitlinie zu Lungenkrebs nimmt Screening in den Blick

Therapie abseits von CPAP

Obstruktive Schlafapnoe: Vier Medikamente vielversprechend

Lesetipps
Bild eines mRNA-Strangs

© Dr_Microbe / Getty Images / iStock

Impfung ab 60 Jahre

RSV-Prävention: STIKO empfiehlt nun auch den mRNA-Impfstoff

Das Problem mit dem Liegenpapier. Wie viel davon ist nötig?

© SVEN SIMON / FrankHoermann / picture alliance

Fraunhofer-Institut gibt Empfehlungen zu Anpassungen

Hygienevorgaben: Das regt Praxisteams am meisten auf

Wer auf Social Media Erfolg haben möchte, sollte sich möglichst originell präsentieren.

© Kamera: mit Emojis: oatawa / stock.adobe.com | Person: Julia Fischer

Tipps für den Social Media-Auftritt

So wird man erfolgreicher Medfluencer