Kommentar zur Impfkampagne
Kleiner Schritt zum Masernschutz
Die Elimination von Masern in Deutschland kommt seit Jahren nicht voran. Zwar haben die Impfraten bei Kleinkindern zugenommen, aber diesen stehen viele ungeschützte ältere Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene gegenüber.
Sie machen inzwischen die Mehrheit der Erkrankten bei Ausbrüchen aus. Die STIKO hat vor zwei Jahren reagiert und empfiehlt seither auch nach 1970 geborenen Erwachsenen die Masernimpfung.
Dass in diesen Altersgruppen jetzt bundesweit mit Plakaten für die Impfung geworben wird, ist zu begrüßen. Die Mehrheit der Ungeschützten kennt die Impfempfehlung nämlich noch nicht einmal, wie eine begleitende Umfrage der BZgA ergeben hat.
Aber auch wenn sich künftig mehr Menschen ihrer Impflücken bewusst sein sollten, wird das allein die Wenigsten zum Arzt führen. Niedergelassene Ärzte sind daher gefragt, bei jungen Menschen verstärkt den Masernschutz anzusprechen.
Wunder sind von der Plakatwerbung nicht zu erwarten. Das zeigt schon eine ähnliche Aktion zur Influenza-Impfung mit minimalem Effekt.
Um die bis 2015 angestrebte Elimination von Masern in Deutschland zu erreichen, müssen endlich gezielte Nachholimpfungen in den Problemgruppen organisiert werden.
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