Kommentar zur Impfkampagne

Kleiner Schritt zum Masernschutz

Wolfgang GeisselVon Wolfgang Geissel Veröffentlicht:

Die Elimination von Masern in Deutschland kommt seit Jahren nicht voran. Zwar haben die Impfraten bei Kleinkindern zugenommen, aber diesen stehen viele ungeschützte ältere Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene gegenüber.

Sie machen inzwischen die Mehrheit der Erkrankten bei Ausbrüchen aus. Die STIKO hat vor zwei Jahren reagiert und empfiehlt seither auch nach 1970 geborenen Erwachsenen die Masernimpfung.

Dass in diesen Altersgruppen jetzt bundesweit mit Plakaten für die Impfung geworben wird, ist zu begrüßen. Die Mehrheit der Ungeschützten kennt die Impfempfehlung nämlich noch nicht einmal, wie eine begleitende Umfrage der BZgA ergeben hat.

Aber auch wenn sich künftig mehr Menschen ihrer Impflücken bewusst sein sollten, wird das allein die Wenigsten zum Arzt führen. Niedergelassene Ärzte sind daher gefragt, bei jungen Menschen verstärkt den Masernschutz anzusprechen.

Wunder sind von der Plakatwerbung nicht zu erwarten. Das zeigt schon eine ähnliche Aktion zur Influenza-Impfung mit minimalem Effekt.

Um die bis 2015 angestrebte Elimination von Masern in Deutschland zu erreichen, müssen endlich gezielte Nachholimpfungen in den Problemgruppen organisiert werden.

Lesen Sie dazu auch: Masern: Kampagne für den Pieks

Jetzt abonnieren
Mehr zum Thema

Fehlende Wirkung und Gefahren

Was es bei der Impfung unter Immunsuppression zu beachten gibt

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Erweiterung der Evidenz

Statintherapie bei Älteren mit CKD wohl wirksam und sicher

Vertragsärzteschaft fordert Verlängerung des Testbetriebs

ePA-Testlauf: Nach Wochen läuft es immer noch nicht rund

Lesetipps
Urs Vögeli in der Firmenzentrale in Neuss

© David Vogt für die Ärzte Zeitung

Interview

Urs Vögeli: „Medizinischer Fortschritt darf kein Luxusgut werden“