Kommentar zu CD4-positiven T-Lymphozyten
Laborzettel mit neuer Rubrik
Noch hat die Labormedizin den Posten nicht auf dem Zettel, aber das könnte sich in nicht allzu weiter Ferne ändern: zytotoxische CD4-positive T-Lymphozyten als Marker für eine besonders gute Immunabwehr.
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© Salome Roessler / lensandlight
Jeder Zettel für einen Laborauftrag führt es fast täglich vor Augen: Wenn es um den zellulären Immunstatus geht, wird unter den T-Lymphozyten nur der Anteil der CD4-positiven T-Helfer- und der CD8-positiven T-Suppressor-Zellen geprüft.
Vielleicht könnte sich das allerdings in nicht allzu weiter Ferne ändern und ein solcher Zettel mit einer neuen Rubrik versehen werden, der auf die Bestimmung zytotoxischer CD4-T-Zellen verweist.
Diese besonderen Zellen haben Immunologen schon seit Mitte der 1970er-Jahre auf dem Schirm – und jetzt die Alternsforscher, wie eine aktuelle Studie japanischer Wissenschaftler lehrt. Die Zellen sind tatsächlich etwas Besonderes, weil sie offensichtlich Hinweise auf einen außergewöhnlichen Immunstatus sind, der eine extrem gute Immunabwehr widerspiegelt.
Diese schützt bis ins sehr hohe Alter vor Krebs und viralen Infektionen. In der Studie fanden sich bei gesunden Menschen jenseits der 110 Jahre sehr viele dieser besonderen Zellen im Blut.
Noch ist es recht aufwändig, diese bemerkenswerten Zellen im Blut zu bestimmen. Aber angesichts der rasanten technischen Entwicklung ist nicht auszuschließen, dass man eines Tages auf dem Zettel für den Laborauftrag diese Rubrik ankreuzen kann.
Schreiben Sie dem Autor: peter.leiner@springer.com