Corona-Pandemie

Lauterbach: Weitere Masken- und Testpflichten fallen weg

Bund und Länder einigen sich auf die Abschaffung weiterer Schutzvorgaben zum 1. März. Maskenpflicht herrscht nur noch bis Anfang April in Kliniken, Arztpraxen und Pflegeheimen.

Veröffentlicht:
Verschwindet immer mehr aus dem öffentlichen Raum: Eine FFP2-Maske liegt auf einem Gehweg. Nur in Pflegeheimen, Arztpraxen und in Kliniken gilt bis Anfang April weiter Maskenpflicht.

Verschwindet immer mehr aus dem öffentlichen Raum: Eine FFP2-Maske liegt auf einem Gehweg. Nur in Pflegeheimen, Arztpraxen und in Kliniken gilt bis Anfang April weiter Maskenpflicht.

© dpa

Berlin. Bewohner von Gesundheits- und Alteneinrichtungen sowie Beschäftigte im Gesundheitswesen werden früher als geplant von Masken- und Testpflichten befreit.

Wegen der stabilen Infektionslage beschlossen Bund und Länder am Dienstag ein früheres Ende von bundesweiten Corona-Schutzvorgaben. Sie sollen vorzeitig zum 1. März auslaufen, wie das Bundesgesundheitsministerium in Berlin mitteilte. Kritik kam von der Deutschen Stiftung Patientenschutz.

Eigentlich sollten die Masken- und Testpflichten für Beschäftigte und Bewohner in Gesundheits- und Pflegeeinrichtungen erst am 7. April auslaufen. Für Besucher von Arztpraxen, Kliniken und Pflegeheimen soll aber bis zum 7. April noch weiterhin Maskenpflicht gelten. „Das sollte uns der Schutz vulnerabler Gruppen wert sein“, erklärte Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD). Dagegen schrieb Bundesjustizminister Marco Buschmann (FDP) auf Twitter, die Ampel-Koalition bleibe im Gespräch, „ob auch die letzten Einschränkungen fallen können, bevor sie spätestens Anfang April ohnehin auslaufen“.

Infektionslage seit Wochen stabil

Lauterbach sagte, unter dem Strich sei die Infektionslage seit Wochen stabil. Die Krankenhäuser könnten Corona-Kranke gut versorgen. Die Pandemie sei zwar noch nicht vorbei, aber sie habe ihren Schrecken verloren. „Das Virus ist im Alltag beherrschbar.“ Der Minister zeigte sich besonders erfreut, dass der Anteil der Covid-Toten in Pflegeheimen zuletzt stark gesunken sei. „In den Vorjahren mussten wir noch rund 15 Prozent aller Covid-Toten in den Heimen beklagen. Ende vergangenen Jahres waren es nur noch 3,4 Prozent.“

Der Vorstand der Deutschen Stiftung Patientenschutz, Eugen Brysch, kritisierte die Maßnahmen. „Allein dieses Jahr zählt schon jetzt 4.600 Corona-Tote. Doch diese erschreckende Zahl wird von der Politik hingenommen“, sagte er dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (Mittwoch). Bereits seit vielen Monaten hätten Bund und Länder dafür gesorgt, dass das letzte Schutzschild für schwerkranke, pflegebedürftige und hochbetagte Menschen immer schwächer werde.

„Es wäre nicht überraschend, wenn nun bald die tägliche Corona-Todesstatistik abgeschaltet wird“, sagte Brysch. Schon länger erfahre die Bevölkerung nicht mehr, wo gestorben werde. Dann würde die Bevölkerung auch nicht mehr darüber informiert, dass es die alten Menschen seien, die am Infekt sterben. „Das ist Altersdiskriminierung ohne öffentlichen Aufschrei.“

AOK-Bundesverband will Verlängerung bis Frühsommer

Der AOK-Bundesverband bekräftigte derweil via Twitter die Forderung, dass die Maskenpflicht in medizinischen Einrichtungen „noch bis zum Frühsommer bestehen bleiben“ sollte. Die bundesweite Maskenpflicht in Bussen und Bahnen des Fernverkehrs war schon am 2. Februar vorzeitig beendet worden. Im Nahverkehr gelten nach entsprechenden Regelungen der Länder ebenfalls keine Maskenpflichten mehr.

Seit Beginn der Pandemie im Frühjahr 2020 sind nach Angaben des Robert-Koch-Instituts 167.000 Menschen in Deutschland im Zusammenhang mit einer Corona-Infektion gestorben. (KNA)

Schlagworte:
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Weltgesundheitsorganisation

WHO zieht Bilanz: Deutlich weniger Corona-Tote

Aufarbeitung

Sachsen setzt Enquete-Kommission zu Corona ein

Das könnte Sie auch interessieren
Die Chancen der Vitamin-C-Hochdosis-Therapie nutzen

© Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH

Vitamin-C-Therapie

Die Chancen der Vitamin-C-Hochdosis-Therapie nutzen

Anzeige | Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH
Medizinischer Infusions-Tropf mit buntem Hintergrund

© Trsakaoe / stock.adobe.com

Hochdosis-Therapie

Vitamin C bei Infektionen und Long-COVID

Anzeige | Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH
Internationaler Vitamin-C-Kongress im Juni

© Spinger Medizin Verlag

Vitamin C als hochdosierte Infusionstherapie

Internationaler Vitamin-C-Kongress im Juni

Anzeige | Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH
Für Menschen ab 60 Jahren sind die Impfungen gegen Influenza, Corona, Pneumokokken und Herpes zoster (beide nicht im Bild) Standard-Impfungen. Für Menschen ab 75 Jahren kommt die RSV-Impfung hinzu.

© angellodeco / stock.adobe.com

Respiratorisches Synzytial Virus

STIKO: Alle Menschen ab 75 gegen RSV impfen!

Kommentare
Sonderberichte zum Thema
Abb. 1: Zeitaufwand pro Verabreichung von Natalizumab s.c. bzw. i.v.

© Springer Medizin Verlag GmbH, modifiziert nach [9]

Familienplanung und Impfen bei Multipler Sklerose

Sondersituationen in der MS-Therapie

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Biogen GmbH, München
Protest vor dem Bundestag: Die Aktionsgruppe „NichtGenesen“ positionierte im Juli auf dem Gelände vor dem Reichstagsgebäude Rollstühle und machte darauf aufmerksam, dass es in Deutschland über drei Millionen Menschen gebe, dievon einem Post-COVID-Syndrom oder Post-Vac betroffen sind.

© picture alliance / Panama Pictures | Christoph Hardt

Symposium in Berlin

Post-COVID: Das Rätsel für Ärzte und Forscher

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: vfa und Paul-Martini-Stiftung

Symposium der Paul-Martini-Stiftung

COVID-19 akut: Früher Therapiestart effektiv

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: vfa und Paul-Martini-Stiftung
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen
Lesetipps
Krankenkassen haben zum Jahreswechsel schlechte Botschaften für ihre Mitglieder: die Zusatzbeiträge steigen stark. Die Kritik an versäumten Reformen der Ampel-Koalition ist einhellig.

© Comugnero Silvana / stock.adobe.com

Update

70 Kassen im Beitragssatz-Check

Höhere Zusatzbeiträge: So teuer wird Ihre Krankenkasse 2025