Lebenserwartung von Diabetikern steigt
BETHESDA (ob). Diabetes kostet Lebenszeit. Schätzungen zufolge sterben Diabetiker infolge ihrer Erkrankung im Vergleich zu Nicht-Diabetikern im Schnitt zehn Jahre früher. Entscheidender Faktor für die Lebensverkürzung ist die frühzeitige Entwicklung von kardiovaskulären Erkrankungen bei Diabetes.
Veröffentlicht:Allerdings scheint sich jetzt eine Wende zum Besseren abzuzeichnen. US-Epidemiologen haben jedenfalls eine gute Nachricht für Diabetiker parat: Nach ihren Daten ist die durch Herzerkrankungen und Schlaganfälle bedingte Mortalität bei Diabetikern schon seit einiger Zeit rückläufig und das Ausmaß der "Übersterblichkeit" im Vergleich zu Nicht-Diabetikern deutlich geringer geworden (Diabetes Care 2012; 35: 1252).
In ihrer Studie hat die Forschergruppe um Dr. Edward W. Gregg in vier Zeitperioden zwischen 1997 und 2006 erhobene Daten von repräsentativen Stichproben der erwachsenen US-Bevölkerung analysiert.
Für jede Periode wurde jeweils die 3-Jahres-Mortalitätsrate bei Personen mit und ohne Diabetes mellitus ermittelt. Die Daten der insgesamt 242.383 erfassten Personen (etwa 30.000 pro Jahr) stammen aus den "National Health Interview Survey" .
Sterberate nimmt ab
Ergebnis: Im Beobachtungszeitraum nahm die durch kardiovaskuläre Erkrankungen bedingte Sterberate in der Population der Personen mit Diabetes im Schnitt um vier Todesfälle pro 1000 Patientenjahre ab (von initial 9,5 auf 5,6 Todesfälle pro 1000 Patientenjahre).
Die Multivarianz-Analyse ergab eine Abnahme der kardiovaskulären Mortalität um 40 Prozent und der Gesamtsterberate um 23 Prozent in der letzten im Vergleich zur ersten Stichprobe. Der Trend war bei Männern und Frauen gleich.
Die in der Population mit Diabeteserkrankung festgestellten Verbesserungen übertrafen diejenigen in der nicht-diabetischen Bevölkerung.
Dementsprechend verkleinerte sich der "Überschuss" an Todesfällen in der Diabetiker-Population: War bei Diabetikern zu Beginn noch ein Mehr von 5,8 kardiovaskulären Todesfällen pro 1000 Patientenjahre im Vergleich zu Nicht-Diabetikern zu verzeichnen, waren es am Ende nur noch 2,3 pro 1000 Patientenjahre - eine Abnahme um 60 Prozent.