Katastrophenmedizin
Leitlinie für Rettungskräfte im Katastrophenfall veröffentlicht
Weil es immer mehr extreme Naturereignisse und „menschgemachte Katastrophen“ gibt, brauchen Rettungskräfte Handlungsempfehlungen für den Ernstfall. Die Fachgesellschaft der Anästhesiologie und Intensivmedizin hat eine Leitlinie publiziert.
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Immer häufiger kommt es in Europa zu extremen Naturereignisse wie Überschwemmungen. Worauf Rettungskräfte in diesen Extremsituationen achten sollten, steht in einer neuen Leitlinie.
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Nürnberg. Für Rettungskräfte in Deutschland sind nun Empfehlungen für den Katastrophenfall und Großschadensereignisse veröffentlicht worden. Die „Katastrophenmedizinischen prähospitalen Behandlungsleitlinien“ umfassen 192 Empfehlungen zur Behandlung der häufigsten Verletzungen und akuten Erkrankungen im Katastrophenfall. Dies teilte die Deutsche Gesellschaft für Anästhesiologie und Intensivmedizin e.V. (DGAI) am Freitag mit.
Die Leitlinien wurde im Rahmen eines vom Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) geförderten Forschungsprojektes der Universitätsmedizin Mainz entwickelt. Sie sollen Rettungskräfte auf Ausnahmesituationen vorbereiten.
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Immer mehr extreme Naturereignisse und „menschgemachte Katastrophen“
Zwar wurde Deutschland nach dem Zweiten Weltkrieg selten von Katastrophen getroffen, allerdings nehmen extreme Naturereignisse zu und auch „menschgemachte Katastrophen“ werden in Europa häufiger bzw. wahrscheinlicher, so die Leitlinien-Autoren. Daher sei es notwendig gewesen, entsprechende Handlungsempfehlungen zu erarbeiten.
Die Leitlinie thematisiert ethische Grundlagen zur Ressourcenverteilung ebenso wie den Sichtungsprozess, die Patientenautonomie sowie notwendige Schnittstellen und Materialien für den Katastrophenfall. Auch die Maßnahmen bei chemischer Kontamination wurden anhand aktueller Literatur und Erfahrungen in die Empfehlungen einbezogen. (eb)
Was ist Katastrophenmedizin?
„Katastrophenmedizin ist die medizinische Versorgung in Katastrophen oder Großschadensereignissen mit Mangel an Ressourcen (personell und/oder materiell) und nicht nutzbarer Infrastruktur, bei der von der Individualmedizin abgewichen wird, um das bestmögliche Behandlungsziel für die größtmögliche Anzahl von Patientinnen und Patienten zu erreichen.“ So wird Katastrophenmedizin in der Leitlinie der DGAI definiert.