Liedtext holt die Melodie zurück ins Gedächtnis

LONDON (ddp). Schon beim Denken an Musik wird die Hirnregion aktiv, die akustische Signale verarbeitet. Dieses Gedächtnis für Musik arbeitet zum Beispiel bei einem sogenannten Ohrwurm, jenen bekannten Melodien, die sich besonders hartnäckig im Bewußtsein halten. Das hat ein Team von US-Wissenschaftlern jetzt gezeigt.

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Ihre Ergebnisse stellen die Wissenschaftler um David Kraemer vom Dartmouth College in Hanover (USA) in der Fachzeitschrift "Nature" vor (434, 2005, 158).

Kraemer und seine Kollegen spielten mehreren Probanden Musikstücke vor, die sie nach wenigen Sekunden kurz unterbrachen. Zeitgleich verfolgten die Wissenschaftler die Gehirnaktivität der Testpersonen in diesen Pausen mit Hilfe der funktionellen Magnetresonanztomographie.

Aktivität zeigte sich in einer Hirnregion, die die akustischen Signale aus dem Ohr verarbeitet. Wie die Wissenschaftler feststellten, ist die Aktivität größer, wenn dem Probanden das Lied bekannt ist. Die Testpersonen berichteten, daß sie in diesem Fall während einer Pause den Song in ihrem Gedächtnis vervollständigten. Gleiches galt für Lücken in Instrumentalstücken.

Hierbei konnten die Wissenschaftler zusätzlich Aktivitäten in benachbarten Hirnarealen feststellen. Die Ergebnisse ähneln denen früherer Versuche mit dem visuellen Gedächtnis: Bei diesen Tests half die Sprache dem Erinnerungsvermögen nach. Bei den Liedern hilft der Text, sich eine Melodie zurück ins Gedächtnis zu rufen.

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