WHO

Masern: Infektionszahl erreicht Höchststand seit 23 Jahren

Im vergangenen Jahr hat die Zahl der Masernfälle mit fast 900.000 gemeldeten Erkrankungen einen Höchststand erreicht, meldet die WHO. Die Zahl der Maserntoten habe sich innerhalb von drei Jahren fast verdoppelt.

Ruth NeyVon Ruth Ney Veröffentlicht:
Ein Mitarbeiter des Gesundheitswesens impft ein Kind gegen Masern, Mumps und Röteln (MMR ) in der 9 Mile Health Clinic, Papua-Neuguinea

Ein Mitarbeiter des Gesundheitswesens impft ein Kind gegen Masern, Mumps und Röteln (MMR ) in der 9 Mile Health Clinic, Papua-Neuguinea.

© © UNICEF/UN0292653/Holt

Genf. Die Zahl der Masernerkrankungen ist im vergangenen Jahr weltweit stark angestiegen und erreichte nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) die höchste Zahl gemeldeter Fälle seit 23 Jahren. Im Jahr 2019 wurden insgesamt 869.770 Fälle gemeldet, mit einer Zunahmen in allen WHO-Regionen, heißt es in einer Mitteilung der WHO. Die weltweiten Maserntodesfälle seien seit 2016 zudem um fast 50 Prozent gestiegen. Allein im Jahr 2019 habe es schätzungsweise 207.500 Todesopfer gegeben. Vor drei Jahren lag die Zahl noch bei unter 100.000 - so niedrig wie noch nie seit Beginn der Aufzeichnungen.

Als eine Hauptursache für diesen Anstieg der Fälle und Todesfälle mahnt die WHO das Versäumnis an, Kinder rechtzeitig mit zwei Dosen der Masernvakzine (MCV1 und MCV2) zu impfen. Für einen ausreichenden Masernschutz müsse eine Durchimpfungsrate von 95 Prozent mit beiden Impfungen erreicht werden, berichtet die WHO. Die Durchimpfungsrate mit der ersten Impfung stagniere allerdings weltweit bei etwa 85 Prozent. Die Applikation der zweiten Impfung habe zwar stetig zugenommen, liege aber dennoch erst bei 71 Prozent „Diese Daten senden die klare Botschaft, dass es uns nicht gelingt, Kinder in allen Regionen der Welt vor Masern zu schützen. Wir müssen gemeinsam daran arbeiten, die Länder zu unterstützen, damit jeder überall mit einem Masernimpfstoff erreicht werden kann“, fordert WHO-Generaldirektor Dr. Tedros Adhanom Ghebreyesus.

Gleichzeitig warnt die WHO davor, dass die COVID-19-Pandemie die Masernsituation nicht verschlimmern dürfe. Denn in vielen Ländern habe die Pandemie notwendige Masernimpfkampagnen unterbrochen. So seien allein in diesem November über 94 Millionen Menschen in 26 Ländern dem Risiko ausgesetzt, aufgrund von unterbrochenen Kampagnen keine Masernimpfung zu erhalten. In vielen dieser Länder komme es schon zu Masernausbrüchen.

Anfang November hatten WHO und Unicef bereits eine Kampagne gestartet, mit der sie vor dem Ausbruch von Masern und Polio warnen wollen und zum verstärkten Schutz von Kindern weltweit aufrufen, der nicht durch die Corona-Pandemie ausgebremst werden dürfe.

Jetzt abonnieren
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema
Das könnte Sie auch interessieren
Die Chancen der Vitamin-C-Hochdosis-Therapie nutzen

© Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH

Vitamin-C-Therapie

Die Chancen der Vitamin-C-Hochdosis-Therapie nutzen

Anzeige | Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH
Medizinischer Infusions-Tropf mit buntem Hintergrund

© Trsakaoe / stock.adobe.com

Hochdosis-Therapie

Vitamin C bei Infektionen und Long-COVID

Anzeige | Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH
Internationaler Vitamin-C-Kongress im Juni

© Spinger Medizin Verlag

Vitamin C als hochdosierte Infusionstherapie

Internationaler Vitamin-C-Kongress im Juni

Anzeige | Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH
Für Menschen ab 60 Jahren sind die Impfungen gegen Influenza, Corona, Pneumokokken und Herpes zoster (beide nicht im Bild) Standard-Impfungen. Für Menschen ab 75 Jahren kommt die RSV-Impfung hinzu.

© angellodeco / stock.adobe.com

Respiratorisches Synzytial Virus

STIKO: Alle Menschen ab 75 gegen RSV impfen!

Kommentare
Sonderberichte zum Thema
JAK-Inhibitor: Zulassungserweiterung bei Jugendlichen mit AD

© Cunaplus_M.Faba / Getty Images / iStock

Atopische Dermatitis

JAK-Inhibitor: Zulassungserweiterung bei Jugendlichen mit AD

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: AbbVie GmbH und Co. KG, Wiesbaden
Abb. 1: CFTR-Funktion und klinischer Phänotyp: Die klinischen Symptome der Mukoviszidose nehmen mit Zunahme der CFTR-Funktion ab.

© Springer Medizin Verlag GmbH, modifiziert nach [12]

Mukoviszidose

Biomarker der CFTR-Funktion korrelieren mit klinischen Endpunkten

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Vertex Pharmaceuticals GmbH, München

Multiresistente gramnegative Erreger

Die Resistenzlage bei Antibiotika ist kritisch

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Shionogi GmbH, Berlin
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

American College of Cardiology

Herzkongress ACC 2025: Diese neuen Studien stehen im Fokus

Lesetipps
Die Ärzte Zeitung hat jetzt auch einen WhatsApp-Kanal.

© prima91 / stock.adobe.com

News per Messenger

Neu: WhatsApp-Kanal der Ärzte Zeitung

Ein Arzt füllt ein Rezept aus.

© detailblick-foto / stock.adobe.com

Bericht des GKV-Spitzenverbands

Schaden durch Fehlverhalten im Gesundheitswesen so hoch wie nie