Studien zeigen

Migräne und Schlaganfall haben viel gemeinsam

Migräne und Schlaganfall haben einen zentralen Mechanismus gemeinsam, wie aus aktuellen Studien hervorgeht.

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BERLIN. Studienergebnisse belegen, dass Migräne und Schlaganfall einen zentralen Mechanismus gemeinsam haben: Enorme elektrochemische Wellen, die über weite Teile des Hirngewebes wandern (Neuron 2015; 86: 902-922).

In dem internationalen Forschungsverbund COSBID forschen Wissenschaftler der Charité gemeinsam mit anderen europäischen und amerikanischen Arbeitsgruppen an den Ursachen und Wirkungen dieses neuronalen Phänomens. Insgesamt seien die Wellen bereits bei mehreren hundert Patienten nachgewiesen worden, teilt die Charité Berlin mit.

Bei Migräne kein Zellschaden

So treten sie immer bei malignen Hirninfarkten, bei 70 bis 80 Prozent der Patienten mit einer aneurysmatischer Subarachnoidalblutung sowie bei etwa 60 Prozent der Patienten mit schwerem Schädel-Hirn-Trauma auf.

Bemerkenswert ist dabei, dass die Erregungswelle bei einer Migräne in der Regel keinen Zellschaden hinterlässt, wohingegen sie in Gewebe mit bereits gestörtem Stoffwechsel, wie bei einem Schlaganfall, einen wandernden Zelluntergang auslösen kann.

"Mittlerweile wurde die Riesenwelle bei einer ganzen Reihe von Erkrankungen des Gehirns identifiziert. Im Unterschied zu Migränepatienten kann sie bei anderen Erkrankungen ein Signal an die Hirngefäße senden, sich extrem zu verengen.

Dann steigt der Blutfluss nicht an, sondern versiegt. Auf diese Weise provoziert die Riesenwelle den massenhaften Untergang von Hirngewebe", wird Professor Jens Dreier vom Centrum für Schlaganfallforschung der Charité in einer Mitteilung der Charité Berlin zitiert. (eb)

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