Zum Abnehmen motivieren
Mit Mäusen fängt man Speck!
Mit Geld gelingt es, Patienten zum Abspecken zu motivieren. Besonders erfolgreich wirken offenbar Strafzahlungen.
Veröffentlicht:SAN FRANCISCO. Bisher bekannt war, dass finanzielle Anreize geeignet sind, bei Patienten kurzfristig Lebensstil-Änderungen zu unterstützen, etwa Rauchstopp, Abspecken oder mehr körperliches Training.
Die Autoren der aktuellen Studie von der Mayo Clinic in Cleveland haben nun erstmals den Nutzen eines finanziellen Belohnungssystems über ein ganzes Jahr getestet. Teilnehmer waren gesunde Erwachsene mit einem Body-Mass-Index zwischen 30 und 40.
Für 50 Prozent der Patienten wurde die Studie wie ein finanzielles Gewinnspiel aufgezogen. Die Kontrollgruppe konnte kein Geld gewinnen, nur mehr Gesundheit.
Bonustopf verlost
Die Vorgabe für alle Patienten lautete, monatlich zwei Kilogramm Gewicht abzubauen. Wer dies schaffte, erhielt in der Interventionsgruppe 20 Dollar.
Wer es nicht schaffte, zahlte 20 Dollar. Die Teilnahme an den monatlichen Kontroll-Messungen wurde ebenfalls mit 10 Dollar vergütet.
Das per Strafzahlungen eingenommene Geld wurde in einen Bonustopf eingezahlt, der zum Schluss verlost wurde. Lose erhielten die Teilnehmer jedes Mal, wenn sie zu Kontrollmessungen kamen und Gewichtsziele erreichten.
Bestrafung besonders bewährt
Auf diese Weise motiviert, blieben 62 Prozent der Patienten in der Interventionsgruppe sowie 26 Prozent der Patienten in der Kontrollgruppe die ganzen 52 Wochen über bei der Stange.
Finanziell motivierte Patienten verloren im Schnitt neun Pfund, Kontrollpatienten nur knapp 2,5 Pfund.
Besonders bewährt hat sich die Komponente der Bestrafung, berichtete Studienautor Steven Driver beim ACC-Jahreskongress in San Francisco: Die Angst vor Strafzahlungen motivierte die Patienten 2,5-mal mehr, ihre Gewichtsziele zu erreichen, als die Aussicht auf eine Bonuszahlung. (DE)