Gestresste Mitarbeiter

Mit der Psyche leidet auch die Arbeit

Psychische Krankheiten machen viele Deutsche arbeitsunfähig, warnt der Verband der Betriebsärzte. Unter bestimmten Umständen könne Arbeit aber auch gesund machen.

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Gestresste Frau am Arbeitsplatz.

Gestresste Frau am Arbeitsplatz.

© dpa

BERLIN (sun/dpa). Immer mehr Menschen sind psychisch krank - das wirkt sich auf die Arbeitswelt aus: Allein 2010 seien etwa 70.000 Beschäftigte aufgrund psychischer Erkrankungen vorzeitig aus dem Berufsleben ausgeschieden.

Darauf hat der Verband Deutscher Betriebs- und Werksärzte (VDBW) am Dienstag in Berlin hingewiesen. Insgesamt würden jedes Jahr etwa 170.000 Menschen erwerbsunfähig.

Vor allem Stress könne die Menschen krankmachen, warnen die Betriebsärzte. "Doch generell dürfte man nicht allein die Arbeit verantwortlich machen", sagte Verbandspräsident Wolfgang Panter.

Denn gerade Arbeit könne die Menschen auch gesund machen. Dafür müsse es aber nachhaltige betriebliche Lösungen geben, die die gesamte Kette von Prävention, Früherkennung und Therapie bis zur Wiedereingliederung umfassten.

Viele haben in Arbeit Stress

In einer nicht-repräsentativen Online-Umfrage im Auftrag des Verbands gaben 30 Prozent der 240 Befragten an, ihre Arbeit wegen seelischer Probleme zu vernachlässigen.

40 Prozent führten an, dass ihre Arbeit Stress erzeuge, der es erschwere, privaten oder familiären Verpflichtungen nachzukommen.

Umgekehrt belasten die psychischen Leiden auch die Betriebe. "Die Zunahme an psychischen Erkrankungen und die damit verbundenen Fehlzeiten der Beschäftigten fordern Unternehmen und Betriebsärzte heraus", so Panter.

Vor allem sei die schwarz-gelbe Koalition gefordert, endlich die lang angekündigte Nationale Präventionsstrategie vorzulegen. Diese müsse unbedingt messbare Ziele umfassen.

Vor allem müsse sie aber die Gesundheitsförderung von kleinen und mittleren Unternehmen erleichtern, forderte Panter. Zudem sollten Kassen verpflichtet werden, in Prävention zu investieren.

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