Studie

Moderater Alkoholkonsum hat kaum positive Wirkung

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LONDON. Alkohol in Maßen soll gesund sein - dieses Ergebnis zahlreicher Studien haben britische Forscher in einer neuen Analyse entkräftet.

Demnach führten statistische Unsauberkeiten in früheren Erhebungen dazu, dass moderatem Alkoholkonsum eine lebensverlängernde Wirkung nachgesagt wird, wie die Wissenschaftler um Craig Knott vom University College London berichten.

Keine der analysierten Studien könne belegen, dass es der Alkohol sei, der sich positiv auf die Gesundheit moderater Trinker auswirke - und nicht etwa eine gesunde Ernährung.

Zudem seien ehemalige Vieltrinker, die nun gar keinen Alkohol mehr konsumieren, den Gruppen der Nicht-Trinker zugeordnet worden, ohne dabei mögliche Langzeitschäden ihres Trinkens zu berücksichtigen.

Daher können sie als kranke Nicht-Trinker in den Studien erscheinen. Die Forscher präsentieren ihre Analyse im "British Medical Journal". (dpa)

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Kommentare
Dr. Thomas Georg Schätzler 11.02.201515:27 Uhr

"Moderater Alkoholkonsum" wurde gar nicht in allen Altersklassen untersucht

Es ist die Publikation von Craig S. Knott mit dem Titel: "Research - All cause mortality and the case for age specific alcohol consumption guidelines: pooled analyses of up to 10 population based cohorts" BMJ 2015; 350 doi: http://dx.doi.org/10.1136/bmj.h384 (Published 10 February 2015) Cite this as: BMJ 2015;350:h384

Trotz der Zielsetzung, den ...Zusammenhang zwischen Alkoholkonsum und Mortalität in verschiedenen Altersgruppen zu erforschen ["Objectives - To examine the suitability of age specific limits for alcohol consumption and to explore the association between alcohol consumption and mortality in different age groups"], wurde im Studiendesign deutlich, dass es nur um Altersgruppen von 50-64 und ab 65 Jahren bei einem retrospektiven ''Health Survey for England'' ging ["Design - Population based data from Health Survey for England 1998-2008, linked to national mortality registration data and pooled for analysis using proportional hazards regression. Analyses were stratified by sex and age group (50-64 and =65 years)"].

Bei den Schlussfolgerungen ["Conclusions"] ging es dann auch eher um eine unangemessene Auswahl der Referenz-Gruppe und um ungenaue Berücksichtigung möglicher Störfaktoren ["may in part be attributable to inappropriate selection of a referent group and weak adjustment for confounders"], als um die im Titel angedeuteten Erkenntnisfortschritte.

Mf+kG, Dr. med. Thomas G. Schätzler, FAfAM Dortmund

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