GlaxoSmithKline
Neuer JAK-Inhibitor speziell bei Myelofibrose-assoziierter Anämie
Der JAK-Inhibitor Momelotinib reduziert bei Myelofibrose-assoziierter Anämie das Milzvolumen deutlich und erhöht die Rate der transfusionsunabhängigen Patientinnen und Patienten.
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Nicht nur das Milzvolumen wird bei Myelofibrose-assoziierter Anämie durch eine Behandlung mit Momelotinib günstig beeinflusst.
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München. Das Anämie-Management bei Myelofibrose (MF) ist häufig eine Herausforderung, da Januskinase-Inhibitoren (JAKI) die Anämie zusätzlich verstärken können. Im Januar 2024 erteilte die EU-Kommission dem ersten JAKI, der die Myelofibrose-assoziierte Anämie günstig beeinflusst, die Zulassung.
Die transfusionsbedürftige Anämie beeinträchtigt bei Myelofibrose Lebensqualität und Überleben. Zu den Anämie-Ursachen zählt laut Dr. Jan H. Schefe, Medical Head Oncology Germany, GlaxoSmithKline, München, eine Überaktivierung des Activin-A-Rezeptors Typ 1 (ACVR1), die durch Steigerung der hepatischen Hepcidin-Synthese eine Störung der Eisenverfügbarkeit verursacht.
Als erster JAK1/2-Inhibitor hemmt Momelotinib (Omjjara®) zusätzlich den ACVR1-Signalweg. Die Zulassung von Momelotinib zur Therapie der Splenomegalie bzw. Symptomatik erwachsener, JAKI-naiver oder mit Ruxolitinib vorbehandelter MF-Patientinnen und Patienten mit moderater bis schwerer Anämie bedeute daher, so Schefe, eine hochrelevante Erweiterung der Therapieoptionen.
Vergleich mit Ruxolitinib und Danazol
Wirksamkeit und Verträglichkeit von täglich 200 mg p.o. Momelotinib wurden bei JAKI-vorbehandelten (MOMENTUM-Studie) und bei JAKI-naiven MF-Patientinnen und Patienten (SIMPLIFY-1-Studie) randomisiert geprüft. Wie Professor Steffen Koschmieder, Klinik für Hämatologie, Onkologie, Hämostaseologie und Stammzelltransplantation, Universitätsklinikum Aachen, erläuterte, ergab eine Post-hoc-Subgruppenanalyse der SIMPLIFY-1-Studie bei Myelofibrose mit moderater oder schwerer Anämie nach 24-wöchiger Behandlung mit Momelotinib vs. Ruxolitinib vergleichbar häufig eine Milzvolumenreduktion um mindestens 35 % (31 % vs. 33 %). Die Transfusionsunabhängigkeits-Rate stieg in der Momelotinib-Gruppe von basal 29 % auf 47 %; und unter der Behandlung mit Ruxolitinib gab es einen Rückgang von 44 % auf 27 %.
In der MOMENTUM-Studie war Momelotinib nach Ruxolitinib-Vorbehandlung im Vergleich mit dem Androgen Danazol nach 24 Wochen signifikant häufiger mit einer Reduktion konstitutioneller Symptome (p=0,0095) und einer Reduktion des Milzvolumens ≥35 % (22 % vs. 3 %) sowie mit einem Anstieg der Transfusionsunabhängigkeits-Rate (30 % vs. 20 %, p=0,0116) assoziiert. (spg)
Quelle: Virtuelle Launch-PK „Momelotinib – neue Behandlungsoption für Patienten mit Myelofibrose und Anämie“, Februar 2024; Veranstalter: GlaxoSmithKline GmbH & Co. KG