Blutstammzell- oder Nierentransplantation

Neues Diagnostik-Tool reduziert Abstoßungsrisiko

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FREIBURG. Um das langfristige Überleben von Patienten nach einer Blutstammzell- oder Nierentransplantation zu verbessern, haben sich Forscher des Universitätsklinikums Freiburg mit Kollegen aus Straßburg, Basel, Heidelberg und Mainz in der internationalen Arbeitsgemeinschaft "TRIDIAG – neue Diagnostik-Tools in der Transplantationsmedizin" zusammengetan. Auf Basis des neu entdeckten genetischen Merkmals MICA wollen sie diagnostische Tests entwickeln, mit denen sich die Wahrscheinlichkeit einer Abstoßungsreaktion besser einschätzen lässt, teilt das Universitätsklinikum mit. Tragen Spender und Empfänger unterschiedliche MICA-Varianten, ist das Abstoßungsrisiko bei einer Transplantation fast doppelt so hoch wie bei identischen MICA-Varianten. Das Freiburger Forscherteam unter der Leitung von Professor Robert Zeiser, Forschungsprofessor an der Klinik für Innere Medizin I (Schwerpunkt: Hämatologie, Onkologie und Stammzelltransplantation) des Universitätsklinikums Freiburg, und Dr. Petya Apostolova, Assistenzärztin an der Klinik für Innere Medizin I, wird im Rahmen von TRIDIAG insbesondere untersuchen, wie MICA an der Abstoßungsreaktion beteiligt ist. Dazu werden sie unter anderem Blutproben und Darmbiopsien von Patienten nach Transplantation und von ihren Spendern sammeln und untersuchen, wie die Abstoßung auf molekularer Ebene abläuft. Außerdem werden die Forscher der Frage nachgehen, ob lösliche Formen von MICA vermehrt im Blut von Patienten vorkommen, bei denen eine Abstoßungsreaktion zwischen Spender- und Empfängergewebe stattfindet. "So könnten wir frühzeitig Probleme nach einer Transplantation erkennen und gezielt gegensteuern", wird Zeiser in der Mitteilung zitiert. Der Wissenschaftler wurde erst kürzlich für seine Forschung zu dieser Art von Abstoßungsreaktionen nach Blutstammzell-Transplantationen ausgezeichnet.(eb)

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