Neues Steroid für Asthmatiker wird erst in der Lunge aktiv

FRANKFURT AM MAIN (ner). Das neue inhalative Steroid Ciclesonide müssen Asthmatiker nur einmal täglich inhalieren. Vorteil der Substanz, für die die Zulassungen im EU-Referenzland Großbritannien und in den USA beantragt sind, ist, daß es erst in der Lunge wirkt.

Veröffentlicht:

Im Vergleich zu anderen inhalativen Steroiden wie Budesonid oder Fluticason habe sich Ciclesonide, das bislang nur in Australien zugelassen ist, als mindestens ebenso wirksam erwiesen, sagte Professor Heinrich Worth aus Fürth beim Pneumologen-Kongreß in Frankfurt am Main.

Weil das Prodrug erst durch endogene Esterasen in der Lunge in den eigentlichen Wirkstoff umgewandelt wird, würden sonst typische lokale Steroid-Nebeneffekte im Mund- und Rachenraum wie Heiserkeit oder Mundsoor kaum auftreten. Auch werde die Nebennierenrinden-Funktion praktisch nicht beeinträchtigt, hieß es bei einem vom Unternehmen Altana unterstützten Satellitensymposium. Wegen der hohen Lipophilie der Substanz bildet sich ein intrapulmonales Depot, wodurch das Mittel nur einmal pro Tag inhaliert zu werden braucht.

In einer Studie mit 359 Asthmatikern, deren Lungenfunktion mit einer Hochdosis-Therapie mit 1600 Mikrogramm Budesonid täglich verbessert worden war, wurde geprüft, wie sich die Lungenfunktion nach Umstellung auf 400 Mikrogramm Budesonid oder auf 320 Mikrogramm Ciclesonide ändert: Unter dem neuen Steroid blieb der Therapieeffekt 14 Tage lang erhalten, unter der Vergleichsmedikation verschlechterte sich die Lungenfunktion dagegen wieder, so Worth.

Eine weitere Studie bei fast 400 Patienten habe zudem einen deutlich schnelleren Wirkungseintritt für Ciclesonide ergeben als für Budesonid. Noch nach zwei Wochen waren die Peak-Flow-Werte signifikant verschieden. Ein weiterer Vorzug der Substanz ist nach Angaben von Worth, daß sie sowohl abends als auch morgens genommen werden kann.

Jetzt abonnieren
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Kommentar zur neuen S2k-Leitlinie

Bei Husten acht Wochen warten!

S2k-Leitlinie

Husten – was tun, wenn er bleibt?

Gesundheitsatlas Deutschland

Aktuelle AOK-Datenanalyse: Deutlich weniger COPD-Diagnosen

Kooperation | In Kooperation mit: AOK-Bundesverband
Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen
Lesetipps
Bald nicht nur im Test oder in Showpraxen: Auf einem Bildschirm in der E-Health-Showpraxis der KV Berlin ist eine ePA dargestellt (Archivbild). Nun soll sie bald überall zu sehen sein auf den Bildschirmen in Praxen in ganz Deutschland.

© Jens Kalaene / picture alliance / dpa

Leitartikel

Bundesweiter ePA-Roll-out: Reif für die E-Patientenakte für alle

Figuren betrachten eine Blatt mit einer Linie, die zu einem Ziel führt.

© Nuthawut / stock.adobe.com

Tipps für die Praxis

So entwickeln Sie Ihre Arztpraxis strategisch weiter

Betritt unbekanntes Terrain: CDU-Politikerin und designierte Bundesministerin für Gesundheit Nina Warken.

© Bernd Weißbrod/dpa

Update

Überraschende Personalie

Eine Juristin wird Gesundheitsministerin: Das ist Nina Warken