Nicht jede Krise ist ein Burnout

BERLIN (af). Die Burnout-Debatte hat psychisch Erkrankte entstigmatisiert. Darauf verweist die Deutsche Gesellschaft für Psychiatrie, Psychotherapie und Nervenheilkunde (DGPPN) - und warnt zugleich vor Diagnose-Irrtümern.

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Krise? Nicht immer ist es ein Burnout-Syndrom.

Krise? Nicht immer ist es ein Burnout-Syndrom.

© Lichtmeister / shutterstock.com

Ermutigt durch die Burnout-Bekenntnisse von Prominenten wie dem ehemaligen Trainer von Schalke 04, Ralf Rangnick oder dem Fernsehkoch Tim Mälzer, falle es Betroffenen leichter, über psychische Probleme zu berichten, heißt es in einem aktuellen Positionspapier der DGPPN.

Betroffen sind viele: 2010 seien in Deutschland wegen der Diagnose Burnout 53 Millionen Krankheitstage angefallen. Das bedeute einen Anstieg um 80 Prozent in den vergangenen 15 Jahren.

"Diesen Trend müssen wir stoppen", sagte Arbeitsministerin Ursula von der Leyen in einem Grußwort zum Hauptstadtsymposium der DGPPN.

Die Fachgesellschaft warnt in einem Positionspapier allerdings davor jegliche Form psychischer Krisen am Arbeitsplatz als Burnout zu diagnostizieren. Eine derart undifferenzierte Betrachtungsweise lasse das international geltende Klassifikationssystem psychischer Erkrankungen (ICD 10, F-Gruppe) nicht zu.

Burnout mit Depressionen gleichzustellen könne Unter- oder Fehlversorgung der Betroffenen auslösen, heißt es in dem Positionspapier.

Die DGPPN verweist darauf, dass das Gesundheitssystem die gesamtgesellschaftlichen Folgen von Krankschreibungen und Frühberentungen durch psychische Störungen nicht auffangen könne. Arbeitgeber und Gewerkschaften seien in der Pflicht, Überforderungen in der Arbeitswelt abzubauen.

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