Kommentar
Nicht warten, sofort handeln!
Jeder achte Diabetiker in Deutschland leidet nach Schätzungen an Depressionen. Die seelische Krankheit geht dabei mit einem hohen Suizid-Risiko einher. Viele Patienten vernachlässigen zudem die Therapie, was wiederum das Risiko für Folgeerkrankungen erhöht. Je früher Betroffene erkannt und behandelt werden, desto besser ist das daher für ihre Prognose. Ein regelmäßiges Screening ist deshalb von großer Bedeutung.
Rechtzeitig diagnostiziert sind Depressionen gut therapierbar. Dafür sprechen jetzt auch die Daten einer Studie aus Taiwan. Bekamen Betroffene Antidepressiva, dann war dies im Vergleich zu Patienten ohne die Psychopharmaka mit einer um 35 Prozent reduzierten Sterberate verbunden. Werden manifeste Depressionen diagnostiziert, sind alle behandelnden Ärzte zudem in der Pflicht, Patienten schnell einer angemessenen Therapie zuzuführen.
Meist finden sich beim Screening aber depressive Verstimmungen und hier lässt sich vorbeugen. Viele Betroffene profitieren dann zum Beispiel von einer Diabetes-Schulung. Durch sachlichen Umgang mit der Krankheit werden Ängste etwa vor Hypoglykämien oder Folgeschäden abgebaut. Häufig hilft auch Bewegung aus dem Stimmungstief, und zwar besonders dann, wenn sie mit sozialen Kontakten verknüpft ist.
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