Erstes Land weltweit
Nigeria führt pentavalenten Meningokokken-Impfstoff MenFive® ein
Genf/Lagos. Afrikas bevölkerungsreichster Staat Nigeria hat als erstes Land der Welt einen Fünffach-Impfstoff gegen Meningokokken eingeführt. Das Präparat MenFive®, auch Men5CV genannt, ist ein Konjugatimpfstoff gegen die fünf Serotypen A, C, Y, W, X.
Entwickelt wurde er nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation WHO im Rahmen einer Partnerschaft des Serum Institute of India (SII) und PATH (Program for Appropriate Technology in Health). Finanziert wurde die Entwicklung demnach von Großbritannien.
Seit Juli 2023 ist das Präparat durch die WHO „präqualifiziert“, im Oktober hat sie eine offizielle Empfehlung an die Länder zur Einführung des Impfstoffs ausgesprochen. Die Mittel dafür kommen von der globalen Vakzinallianz GAVI. Die Einführung von Impfkampagnen in den Ländern des afrikanischen „Meningitis-Gürtels“ (26 Länder zwischen Senegal und Äthiopien) ist voraussichtlich ab 2025 geplant.
Die Vakzine habe das Potenzial, „künftige Ausbrüche zu verhindern und viele Leben zu retten“, sagte WHO-Generaldirektor Tedros Ghebreyesus.
Im vergangenen Jahr erlebte der Kontinent laut WHO einen 50-prozentigen Anstieg gemeldeter Meningitis-Fälle. Ein Meningokokken-Ausbruch in Nigeria führte demnach zwischen dem 1. Oktober und 11. März zu 1.742 Verdachtsfällen, darunter 101 bestätigte Fälle und 153 Todesfälle.
Um den Ausbruch einzudämmen, sei im März eine Impfkampagne für zunächst eine gute Million Menschen bis 29 Jahren initiiert worden, hieß es von der WHO. (nös/dpa)