DGIM

Öfter mal an die Niere denken!

Veröffentlicht:

Mehr Engagement bei der Prävention des akuten Nierenversagens fordert die Deutsche Gesellschaft für Innere Medizin (DGIM).

BERLIN. Ein akutes Nierenversagen kann schwere Folgen haben.

"Auch nach erfolgreicher Therapie haben die Betroffenen ein deutlich erhöhtes Risiko, später ein chronisches Nierenleiden zu entwickeln und dauerhaft dialysepflichtig zu werden", sagte der Präsident der Deutschen Gesellschaft für Nephrologie, Professor Reinhard Brunkhorst aus Hannover.

Ein akutes Nierenversagen wann immer möglich zu verhindern, ist somit erste Ärztepflicht. Im stationären Kontext gehöre dazu eine konsequente Flüssigkeitsgabe bei Patienten mit erhöhten Kreatininwerten vor Eingriffen, bei denen jodhaltige Kontrastmittel genutzt werden.

"Dadurch kann gerade bei alten Menschen mit vorgeschädigter Niere das Risiko eines akuten Nierenversagens erheblich reduziert werden", so Brunkhorst. Nicht mehr aktuell seidagegen die Gabe von Acetylcystein und Dopamin.

Für ausreichende Flüssigkeitszufuhr sorgen

Im ambulanten Kontext ist die Verhinderung von Nierenschäden bei Patienten mit Gefäßerkrankungen die vielleicht wichtigste Maßnahme zur Prophylaxe des akuten Nierenversagens.

"Wer Diabetes und Bluthochdruck früh erkennt und konsequent behandelt, der erhält nicht nur die Nierenfunktion, sondern schützt auch vor akutem Nierenversagen", so Brunkhorst im Vorfeld des Internistenkongresses vom 6. bis 9. April in Wiesbaden.

Gefragt sind ambulante Ärzte auch, wenn es darum geht, eine Dehydratation zu erkennen. Denn neben nephrotoxischen Medikamenten und Kontrastmitteln ist die Dehydratation gerade bei älteren Menschen einer der wichtigsten Auslöser für den akuten Nierenkollaps.

Gefährdet seien vor allem Menschen mit vorgeschädigten Nieren, die vielleicht auch noch Diuretika einnehmen und sich dann einen Infekt, etwa eine Diarrhoe einfangen. In solchen Situationen bestehe erhebliche Gefahr für die Nieren.

Für ausreichende Flüssigkeitszufuhr sollte deswegen bei Menschen mit Infekt und erhöhten Kreatininwerten immer gesorgt werden - notfalls auch intravenös. (gvg)

www.dgim2013.de

Jetzt abonnieren
Mehr zum Thema

Diabetes, Herzinsuffizienz, CKD

RAAS-Inhibitoren: Seltener Hyperkaliämie bei Gabe von SGLT2-Hemmern

NNI oder Entzugssyndrom?

Nebenwirkungen von Glukokortikoiden richtig erkennen

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen
Lesetipps
Bald nicht nur im Test oder in Showpraxen: Auf einem Bildschirm in der E-Health-Showpraxis der KV Berlin ist eine ePA dargestellt (Archivbild). Nun soll sie bald überall zu sehen sein auf den Bildschirmen in Praxen in ganz Deutschland.

© Jens Kalaene / picture alliance / dpa

Leitartikel

Bundesweiter ePA-Roll-out: Reif für die E-Patientenakte für alle

Figuren betrachten eine Blatt mit einer Linie, die zu einem Ziel führt.

© Nuthawut / stock.adobe.com

Tipps für die Praxis

So entwickeln Sie Ihre Arztpraxis strategisch weiter

Betritt unbekanntes Terrain: CDU-Politikerin und designierte Bundesministerin für Gesundheit Nina Warken.

© Bernd Weißbrod/dpa

Update

Überraschende Personalie

Eine Juristin wird Gesundheitsministerin: Das ist Nina Warken