Studie
Östrogenspiegel beeinflusst Bereitschaft zu teilen
FRANKFURT / MAIN. Psychologen haben herausgefunden, dass die Bereitschaft, eigene Ressourcen mit Fremden zu teilen mit dem Hormonspiegel schwankt, teilt die Uni Frankfurt mit.
Während und kurz nach der Menstruation seien Frauen eher bereit zur Kooperation - so das Ergebnis zweier Internet-Studien, an denen mehr als 400 deutsche und US-amerikanische Frauen teilnahmen (Judgm Decis Mak 2015; 10: 400-406).
Voraussetzung war, dass die Probandinnen einen natürlichen Zyklus hatten, also keine hormonellen Verhütungsmittel anwendeten, nicht schwanger waren und noch nicht in den Wechseljahren.
Die Forscher untersuchten die Kooperationsbereitschaft der Frauen in der Zeit während und kurz nach der Menstruation (frühe Follikularphase), wenn die Konzentration der Hormone Östrogen und Progesteron niedrig ist, und einige Tage nach dem Eisprung (mittlere Lutealphase), wo der Östrogen- und Progesteronspiegel besonders hoch ist.
Der Hormonspiegel wurde aufgrund der Angabe des Zyklustags geschätzt. Die individuelle Kooperationsbereitschaft der bestimmten die Forscher mithilfe einer bewährten psychologischen Skala, der "sozialen Wertorientierung". Dazu baten sie die Frauen, fiktiv Geld zwischen sich und einer fremden Person aufzuteilen.
In den Studien habe sich gezeigt, dass die Frauen während der Menstruation und kurz danach eher bereit waren, ihre eigenen Ressourcen mit einer fremden Person zu teilen, als Frauen einige Tage nach dem Eisprung. Je höher der zyklusabhängige Spiegel des Östrogens, desto geringer sei, statistisch gesehen, die Teilungsbereitschaft der Frauen gewesen. (eb)