Was ist besser
Orangensaft trinken oder Orangen essen?
STUTTGART. Der menschliche Körper kann wertvolle Nährstoffe der Orange möglicherweise wesentlich besser aus Saft als aus frischen Früchten aufnehmen, haben Forscher der Universität Hohenheim festgestellt (J Agric Food Chem 2015, 63 (2): 578-587).
"Zwar werden die Carotinoid- und Vitamin C-Gehalte bei der Saftherstellung geringfügig vermindert", wird Professor Reinhold Carle, Inhaber des Lehrstuhls für Technologie und Analytik pflanzlicher Lebensmittel und Initiator der Studie, in einer Mitteilung der Uni Hohenheim zitiert.
"Gleichzeitig aber nimmt die Freisetzung dieser Inhaltsstoffe und somit der Anteil, den der Körper aufnehmen und verwerten kann, um ein Vielfaches zu." Neben einer hohen Konzentration an Vitamin C verfügen Orangen über eine Vielfalt an Carotinoiden und Flavonoiden, die das Risiko für bestimmte Krebs- oder Herzkreislauferkrankungen senken können, meldet die Universität Hohenheim.
Gegenüber der Frucht genieße der Orangensaft jedoch aufgrund seines relativ hohen natürlichen Zuckergehaltes neuerdings keinen guten Ruf. Für viele Ernährungsberater sei Zucker in Lebensmitteln ein grundsätzliches Übel.
Sie raten daher anstelle von gepresstem Orangensaft eher zum Verzehr von Orangen. In England sei sogar eine "Strafsteuer" auf alle Fruchtsäfte vorgeschlagen und Orangensäfte als "Junkfood" aus einigen Kindergärten verbannt worden, so die Uni Hohenheim in ihrer Mitteilung. (mal)