Kommentar

PSA-Screening - ein Holzweg?

Von Angela Speth Veröffentlicht:

Der Daumen geht mal wieder nach unten in der Diskussion, ob sich ein Prostata-Screening medizinisch und finanziell bezahlt macht. Provoziert wird die Gebärde von einer schwedischen Studie, die zwar klein ist, durch ihre Dauer aber Gewicht erhält.

Die Ergebnisse der vergangenen Jahre pendeln im Zickzackkurs. Zick: eine europäische Arbeit mit rund 160.000 Männern (ERSPC, 2009). Hier war über neun Jahre die Prostata-Ca-Sterberate mit PSA-Tests um 20 Prozent verringert.

Daraufhin hatte die Deutsche Gesellschaft für Urologie sogar in ihrer S3-Leitlinie vorgezogene Tests - ab 40 Jahre - als sinnvoll eingestuft. Dann Zack: Eine US-Studie mit mehr als 75.000 Männern und bis zehn Jahre Beobachtungszeit ergab keinen Gewinn (PLCO, 2009). Und Zick: Forscher aus Göteborg, die mit 10.000 Teilnehmern und einer Dauer von 14 Jahren aufwarten, fanden Ähnliches wie ihre Landsleute jetzt.

Patt also, unentschieden. Was aber ist mit den Ärzten: Sollten sie Patienten zu Tests auf eigene Kosten raten oder nicht? Vorschlag: nicht darauf dringen, aber sie Gesundheitsbewussten auch nicht ausreden - und mögliche Folgen klarmachen: Biopsie und Therapie mit Risiken wie Inkontinenz und Impotenz.

Lesen Sie dazu auch: Lohnt sich Vorsorge gegen Prostatakrebs nicht?

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