"FrühLink"

Pilotprojekt für Demenzkranke in mittleren Lebensjahren

Die Alzheimer Gesellschaft Münster will den Hilfebedarf von Patienten unter 69 Jahren ermitteln.

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KÖLN. Menschen, die schon in einer frühen Lebensphase an Demenz erkranken, sollten so lange wie möglich in ihrer vertrauten Umgebung bleiben können. Das Projekt "FrühLink" der Alzheimer Gesellschaft Münster will jetzt ermitteln, welche Unterstützung die Patienten benötigen, um ihren Alltag weiter bewältigen zu können.

Nach Schätzungen sind rund 80.000 Menschen unter 69 Jahren in Deutschland an Demenz erkrankt, in Nordrhein-Westfalen 18.000, sagt Projektleiterin Dr. Elisabeth Philipp-Metzen. Viele seien noch berufstätig.

"Leitziel des Projekts ist die bessere Inklusion von Menschen mit früh beginnender Demenz und von ihren sozialen Bezugspersonen", erläutert die Gerontologin und Sozialpädagogin. Ein Schwerpunkt werde dabei auf der Selbsthilfe liegen.

Philipp-Metzen und ihre Mitstreiter werden in den kommenden zwei Jahren Betroffene, Angehörige und andere nahe Bezugspersonen sowie ehrenamtlich und professionell Tätige aus verschiedenen Bereichen befragen. "Wir wollen wissen, wo die Probleme liegen und welchen Unterstützungsbedarf es gibt."

Die Ergebnisse sollen in Beratungsangebote und eine Broschüre fließen. Darüber hinaus will "FrühLink" einen Expertenpool aufbauen, über den Ratsuchende Ansprechpartner finden können.

Ein weiteres Anliegen ist es, die Aufmerksamkeit dafür zu schärfen, dass Demenz auch schon Menschen im mittleren Lebensalter treffen kann. "Das darf aber nicht dazu führen, ältere Arbeitnehmer unter einen Generalverdacht zu stellen", betont Philipp-Metzen.

Das Projekt wird von der Techniker Krankenkasse (TK), der Alzheimer Gesellschaft NRW und der Klinik Münster des Landschaftsverbands Westfalen-Lippe unterstützt. "Wir begrüßen den Vorstoß der Alzheimer Gesellschaft, im Rahmen der Selbsthilfe aktiv zu werden, um die Versorgungslücke zu identifizieren und Alternativen zu schaffen", sagt Ulrich Adler von der TK in NRW. (iss)

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