Plädoyer für Adipositas-Chirurgie als Therapieoption
Die "Expertengruppe Metabolische Chirurgie" macht sich für die chirurgische Therapie bei Adipositas stark.
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Minimalinvasiver Einsatz eines Magenbands: Experten beklagen, dass zu wenigen Menschen von dieser Intervention profitieren.
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FRANKFURT/MAIN (ner). Adipöse Menschen werden in Deutschland allein gelassen. Das beklagt eine Gruppe von Internisten, Chirurgen und Ernährungswissenschaftlern. Sie spricht sich verstärkt für chirurgische Behandlungsoptionen aus.
Bei der Bekämpfung des Übergewichts und der Fettleibigkeit in Deutschland habe sich Resignation breitgemacht, sagt der Bad Nauheimer Diabetologe Professor Andreas Hamann. Er ist Mitglied in der "Expertengruppe Metabolische Chirurgie", die sich ausdrücklich für chirurgische Behandlungsmöglichkeiten bei Adipositas stark macht.
Dies ist nach Ansicht von Professor Rudolf Weiner aus Frankfurt am Main schon deshalb notwendig, um einen "ökonomischen Tsunami" im Gesundheitssystem zu verhindern, wie der Chirurg bei einer Fortbildungsveranstaltung in der Mainmetropole sagte.
Die Expertengruppe argumentiert, dass sich mit Interventionen wie der Einlage eines Magenbandes, Magenbypass-Operationen oder Eingriffen am Dünndarm bei Patienten mit BMI zwischen 35 und 40 drastische Gewichtsreduktionen erzielen lassen; Typ-2-Diabetiker benötigen oft bereits nach kurzer Zeit kein Insulin mehr, erhöhte Blutdruckwerte sinken, Fettstoffwechselstörungen bessern sich.
Wichtig sei ein interdisziplinäres Nachsorgekonzept, betonte der Diabetologe Dr. Jörg Simon aus Fulda. Dazu gehören Ernährungsberatung, Bewegungsprogramme, Labortests, die womöglich lebenslange Substitution bestimmter Vitamine und Mineralien sowie die psychologische Betreuung.
Die Expertengruppe strebt integrierte Versorgungsverträge mit den gesetzlichen Krankenkassen an. Zurzeit werden Kriterien definiert, für welche Patienten die metabolische Chirurgie indiziert sei.
Weiner betonte, dass nur Zentren, in denen verschiedene Operationstechniken der Metabolischen Chirurgie beherrscht werden, eine individuell zugeschnittene Behandlung bieten könnten. Davon gebe es in Deutschland zurzeit nur sehr wenige.
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