Kommentar
Plädoyer für Zosterschutz
In Europa sind mehr als 95 Prozent seropositiv für das Varizella-zoster-Virus. Das generelle Lebenszeitrisiko, an Herpes zoster zu erkranken, liegt bei 20 bis 30 Prozent.
Und: Das Risiko steigt bis zum 85. Lebensjahr auf 50 Prozent. Diese Zahlen sind schon lange bekannt.
Jetzt kommt noch ein weiteres Argument dazu, für die Impfung ab 50 zu plädieren, nämlich die Tatsache, dass etwa 15 Prozent der Betroffenen zwischen 80 und 85 Jahren neuronale Komplikationen der Varizella-zoster-Infektion wie die postherpetische Neuropathie haben.
Zumindest ist das einer deutschen Studie mit fast sieben Millionen Versicherten zufolge der Stand von 2009, nach einem Anstieg von etwa 11,5 Prozent im Jahr 2005.
Auch der Anteil der Patienten, die wegen der Komplikation stationär versorgt werden mussten, ist in diesem Zeitraum leicht gestiegen.
Ein Impfstoff ist auch in Deutschland verfügbar - und für den Personenkreis ab 50 zugelassen. Was spricht dagegen, es zum Beispiel den Österreichern, den Franzosen und den Briten gleichzutun - und den Sachsen?
Denn dort empfehlen die Impfkommissionen bereits die einmalige Impfung ab 50. Da sollte es doch der Ständigen Impfkommission (STIKO) leichtfallen, sich ebenfalls für die Empfehlung zu entscheiden.
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