Allergie

Pollenextrakt macht Ambrosia hoch allergen

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NEUHERBERG. Forscher des Helmholtz Zentrums München und der TU München haben einen Mechanismus entdeckt, wie nicht-allergene Polleninhaltsstoffe Allergien verstärken können.

Dabei sind vor allem die B-Zellen von Bedeutung (Allery 2015; online 27. Juli). Die Ergebnisse könnten neue Ansätze für Therapien ermöglichen, teilt das Helmholtz Zentrum München mit.

Die Forscher untersuchten den Einfluss von Pollenextrakt des hoch allergenen Beifußblättrigen Traubenkrauts (Ambrosia artemisiifolia) auf B-Zellen.

"Wir konnten sowohl in vitro als auch in vivo zeigen, dass der gesamte Pollenextrakt die Ausschüttung der Allergie-typischen IgE Antikörper verstärkt", fasst Dr. Sebastian Öder, einer der Hauptautoren der Studie, zusammen. Kollegen des Schweizerischen Institut für Allergieforschung hätten dann den Effekt auch für menschliche B-Zellen bestätigt.

Per Ausschlussverfahren testeten die Forscher, welche Komponenten genau die Reaktion auslösen. Dazu setzten sie B-Zellen dem Allergen Amb a 1, dem Pollen-assoziierten Stoff PPE1 oder dem Gesamtextrakt beziehungsweise einer Protein-/Allergen-freien Fraktion des Extraktes aus.

"Interessanterweise verstärkten bis auf Amb a 1 alle Stoffe eine entsprechende Immunreaktion der B-Zellen", so Öder.

Die Autoren kommen daher zu dem Schluss, dass die verstärkte Ausschüttung von IgE durch die B-Zellen nicht vom eigentlichen Hauptallergen Amb a 1 abhängt, sondern vor allem durch Kleinst-Stoffe wie PPE1 zustande kommt.

"Bisher war angenommen worden, dass eine allergiefördernde Wirkung von nicht-allergenen Pflanzeninhaltsstoffen hauptsächlich durch Dendritische Zellen vermittelt wird. Der von uns gefundene Mechanismus über B-Zellen eröffnet daher eine andere Sicht auf diese Thematik und bietet neue Ansatzpunkte für die Entwicklung von Therapien bei allergischen Erkrankungen", wird Professor Carsten Schmidt-Weber zitiert, Direktor des Zentrums Allergie und Umwelt (ZAUM). ZAUM ist eine gemeinsame Einrichtung von Helmholtz Zentrum München und TU München.

Um die Relevanz ihrer Ergebnisse zu überprüfen, testeten die Wissenschaftler auch Pflanzenextrakte von Birken, Kiefern und Wiesen-Lieschgras, heißt es in der Mitteilung. Sie hätten so zeigen können, dass der Effekt nicht nur in Ambrosia, sondern auch bei Bäumen und Gräsern eine Rolle spielt. (eb)

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