Positive Bilanz für direkte Renin-Hemmung

MANNHEIM (hem). Mit einer Hemmung des Renin-Angiotensin-Systems (RAS) durch direkte Reninhemmung lässt sich eine gegenregulatorisch erhöhte Plasma-Renin-Aktivität vermeiden. Da eine effektive Hemmung des RAS als Schlüssel für eine gute Blutdrucksenkung und zusätzliche organprotektive Wirkung gilt, eröffnet die Strategie, ganz oben in die Kaskade des RAS einzugreifen, neue Perspektiven.

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Aliskiren (Rasilez®) reichere sich bevorzugt in den Glomeruli und in den Gefäßen der Niere an und damit direkt am Entstehungsort des Renins, erinnerte Privatdozent Ralf Dechend aus Berlin bei einer Veranstaltung von Novartis in Mannheim. Allein und auch nach Therapie mit anderen Antihypertensiva, die in das RAS eingreifen, kann Aliskiren die schädlichen Folgen erhöhter Plasma-Renin-Spiegel durch direkte Renin-Inaktivierung ausschalten.

Ein erstes klinisches Fazit ein halbes Jahr nach Einführung des neuen Wirkstoffs zog Professor Andreas Schuchert aus Neumünster. Er bestätigte Studienergebnisse, nach denen bei der Therapie mindestens zwei bis vier Wochen vergangen sein müssen, um eine optimale Blutdrucksenkung zu erzielen. In der Monotherapie ist diese dann aber stärker ausgeprägt als bei einer hoch dosierten ACE-Hemmer-Therapie. Schuchert berichtete ferner von guten Erfahrungen mit Aliskiren als Kombipartner.

Nach Austausch des Kalziumantagonisten in der Kombination Amlodipin/Thiazid-Diuretikum durch den Renin-Hemmer lässt sich der Blutdruck anscheinend weiter reduzieren. Außerdem stellte sich heraus, dass Aliskiren und Ramipril kombiniert stärker den Blutdruck senken als die Einzelsubstanzen. Als besonders erfreulich bezeichnete der Kardiologe, dass mit mehreren Aliskiren-Kombinationen stets die substanzspezifisch unerwünschten Wirkungen der Partner des Renin-Hemmers gemindert werden konnten.

So wurde ein ACE-Hemmer-Husten nur noch bei weniger als der Hälfte der Patienten registriert, die bei einer ACE-Hemmer-Therapie davon betroffen waren. Auch die Inzidenz an Ödemen bei der Therapie mit Kalziumantagonisten war bei der Kombinationsbehandlung drastisch vermindert.

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