Rauchverbot wirkt zu Hause nach
HEIDELBERG (eis). Nach Einführung von Rauchverboten in öffentlichen Gebäuden und an Arbeitsplätzen wird auch in vielen privaten Wohnungen weniger oder gar nicht mehr geraucht. Die Verbote animieren offenbar dazu, Rauchen auch in den eigenen vier Wänden einzuschränken.
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Rauchverbot in der Kneipe wirkt bis nach Hause.
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Vor Einführung von Rauchverboten in der Öffentlichkeit haben Gegner immer wieder gemutmaßt, dass Raucher infolge der Verbote wahrscheinlich mehr zu Hause rauchen würden.
Nichtrauchende Familienmitglieder und besonders Kinder seien dann noch stärker dem Passivrauch ausgesetzt als vorher.
Das Gegenteil ist aber offenbar der Fall, wie eine Analyse in vier europäischen Ländern von Wissenschaftlern um Ute Mons vom Deutschen Krebsforschungsinstitut (DKFZ) ergeben hat (Tobacco Control 2012; online 13. Februar).
Studie in fünf Ländern
An der Studie zwischen 2003/4 und 2008/9 nahmen 4634 Raucher aus Irland, Frankreich, Deutschland und den Niederlanden teil. 1080 Raucher im Vereinigten Königreich (UK) dienten als Kontrollgruppe, hier hatte es in dieser Zeit noch keine Rauchverbote gegeben.
Nachdem die Verbote in den Ländern wirksam wurden, nahm der Anteil der auch zu Hause abstinenten Raucher in Irland um 25 Prozent zu, in Frankreich um 17 Prozent, in Deutschland um 38 Prozent und in den Niederlanden um 28 Prozent.
Auch in UK stieg der Anteil der zu Hause abstinenten Raucher um 22 Prozent: hier wurden wenige Monate nach der Studie Rauchverbote eingeführt.