Rheumakranke haben Impfungen besonders nötig
ROSTOCK (eis). Das Sterberisiko bei rheumatischen Erkrankungen ist durch Infektionen erhöht. Betroffene sollten daher besonders sorgfältig vor Erregern geschützt werden.
Veröffentlicht:Schwere Infektionen treffen Patienten mit Rheumatoider Arthritis besonders häufig: Jeder zweite Betroffene wird binnen zwölf Jahren wegen einer Infektionskrankheit stationär behandelt, berichtet Dr. Norman Görl vom Klinikum Rostock (Allgemeinarzt 2011; 12: 20). Ursache für die geschwächten Abwehrkräfte sind die Grunderkrankung selbst und die immunsuppressive Therapie.
Jede Möglichkeit, Rheumapatienten vor Infektionen zu schützen, sollte daher genutzt werden, betont der Rheumatologe. Er rät daher, den Impfstatus der Patienten regelmäßig zu kontrollieren.
Außer dem Basisschutz gegen Tetanus, Diphtherie, Polio und Keuchhusten muss dabei auch an die Pneumokokken- (alle sechs Jahre), die Meningokokken- (alle drei Jahre) und die Influenza-Impfung (jährlich) gedacht werden.
Diese Prävention mit Totimpfstoffen ist generell bei allen Rheumapatienten sicher anzuwenden, so Görl. Er empfiehlt jedoch, Patienten möglichst bei stabilem Krankheitsverlauf zu impfen.
Wird eine Therapie mit Rituximab erwogen, sollten möglichst vier Wochen vor Therapiebeginn die Impfungen abgeschlossen werden, da wegen der damit verbundenen B-Zell-Depletion keine angemessene Schutzwirkung zu erwarten ist.
Lebendimpfungen wie etwa gegen Masern, Mumps, Röteln (MMR) sind bei immunsuppressiver Therapie in der Regel kontraindiziert. Dazu gehören Behandlungen mit Prednisolon (über 20 mg/Tag), Methotrexat, Leflunomid, Azathioprin, Ciclosporin A, Cyclophosphamid, Mycophenolatmofetil, TNF-alfa-Blocker, Abatacept und Anakinra.
http://dgrh.de , "Impfung" in Suchmaske