Rimonabant läßt viszerales Fett schrumpfen

SAINTE-FOY (Rö). Die Therapie mit dem neuen, noch nicht eingeführten Wirkstoff Rimonabant, einem Antagonisten des endogenen Cannabinoid-Systems, ist vielversprechend für Patienten mit Adipositas, metabolischen Entgleisungen und erhöhtem Bauchumfang. Das hohe kardiovaskuläre Risiko dieser Patienten wird auf mehrfache Weise vermindert.

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Dies hat die Rimonabant in Obesity-Lipids (RIO-Lipids)-Studie belegt. Die Untersuchung ist jetzt in der Fachzeitschrift "New England Journal of Medicine"(353, 2005, 2121) veröffentlicht worden.

An der Studie haben insgesamt 1036 Patienten mit einem BMI zwischen 27 und 40 kg/m2 teilgenommen. Alle hatten zudem eine Dyslipidämie, das bedeutet Triglyzeridspiegel zwischen 1,7 und 7,9 mmol/l oder ein Cholesterin-HDL-Verhältnis über 4,5 bei Frauen und über 5 bei Männern. Alle Teilnehmer sparten täglich 600 Kilokalorien ein. Zusätzlich nahmen sie Rimonabant oder Placebo.

    Die Patienten hatten mit dem Wirkstoff neun Kilogramm abgenommen.
   

Die Bilanz der Studie nach einem Jahr Therapie: Die Patienten hatten mit 20 mg Rimonabant neun Kilogramm abgenommen, mit Placebo zwei Kilogramm. Besonders günstig hatte sich dieser Gewichtsverlust auf den Bauchumfang der Patienten ausgewirkt: Das Bandmaß zeigte im Schnitt bei einer Rimonabant-Therapie neun Zentimeter weniger, mit Placebo waren es dagegen drei Zentimeter weniger.

"Dies ist sehr wichtig, denn wir wissen, daß viszerales Fett das kardiovaskuläre Risiko besonders erhöht", sagte Studienleiter Professor Jean-Pierre Després vom Quebec Heart Institute in Sainte-Foy in Kanada der "Ärzte Zeitung".

Wie günstig sich die Therapie auf das Lipidprofil auswirkt, zeigte sich an einer Steigerung des HDL-Cholesterins um 23 Prozent, zwölf Prozent bei Placebo und an einer Verminderung der Triglyzeride um 16 Prozent (4 Prozent bei Placebo).

"Als bemerkenswerten Effekt hat die Studie auch ergeben, daß mit einer Rimonabant-Therapie die Adiponectin-Plasmaspiegel um 58 Prozent steigen. Wir wissen nun, daß der Wirkstoff HDL stärker erhöht, als mit der Gewichtsabnahme zu erklären ist", sagte Després. Adiponectin wird von Fettzellen sezerniert und steigert das HDL.

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