Roboter ermöglicht virtuelle Autopsie

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BERN (eb). Ein spezieller Roboter liefert Gerichtsmedizinern ein hochpräzises, dreidimensionales Bild von Leichen. Ihre digitale Konservierung erlaubt es, auch Jahre später noch die Todesursachen zu ergründen. Der von Schweizer Ingenieuren entwickelten "Virtobot" projiziert Lichtstreifen auf die Leiche. Die Körperkonturen werden dabei mithilfe einer digitalen Stereo-Kamera in hoher Auflösung erfasst und archiviert, teilt der Schweizerische Nationalfonds mit. Gleichzeitig scannt der Virtobot die Textur der Haut. "Dann gleichen wir diese Oberflächenbilder mit den dreidimensionalen CT-Daten des ganzen Körpers ab", so Lars Ebert, der den "Virtobot" im Rahmen des Nationalen Forschungsschwerpunktes Co-Me programmiert hat. Die Gerichtsmediziner erhalten somit ein hochpräzises, dreidimensionales Bild vom Körper und können dessen Äusseres und nach Kombination mit MRT- oder CT-Daten auch dessen Inneres am Computerbildschirmaus aus allen Blickrichtungen untersuchen. Darüber hinaus erlaubt es die Kombination von medizinischer Bildgebung, chirurgischer Navigation und Robotik, Leichen erstmals digital zu konservieren, so dass eine Autopsie auch nach Jahren erneut gemacht werden kann, wenn in einem ungelösten Fall neue Erkenntnisse vorliegen. Vor Gericht sind die digitalen Ermittlungsdaten mittlerweile als Beweis zugelassen, allerdings nur, wenn sie durch eine herkömmliche Autopsie validiert sind.

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