Aktualisierung der Impfempfehlung
STIKO empfiehlt Corona-Booster für alle ab 18
Alle Personen über 18 Jahre sollen sechs Monate nach der Grundimmunisierung eine Auffrischimpfdosis erhalten, empfiehlt die STIKO. Prioritär sollen Risikopatienten und bisher Ungeimpfte vakziniert werden.
Veröffentlicht:Berlin. Die Ständige Impfkommission (STIKO) hat ihre COVID-19-Impfempfehlung aktualisiert und empfiehlt nun allen Personen ab einem Alter von 18 Jahren die Auffrischimpfung mit einem mRNA-Impfstoff. Die Auffrischimpfung soll in einem Abstand von sechs Monaten nach der letzten Dosis der Grundimmunisierung erfolgen. Außerdem sollen prioritär Personen mit Risikofaktoren sowie bisher noch Ungeimpfte vakziniert werden, teilt die STIKO mit.
Im Detail bekräftigt die STIKO ihre Empfehlung, die Booster-Impfung prioritär Personen mit Immundefizienz, Über-70-Jährigen, Bewohnern und Betreuten von Einrichtungen der Pflege für alte Menschen sowie Personal in medizinischen und pflegerischen Einrichtungen anzubieten. Auch bisher Nicht-Geimpfte sollen vordringlich geimpft werden – diese Personen ruft die STIKO dringend auf, das COVID-19-Impfangebot wahrzunehmen. Die Empfehlung gilt auch für Schwangere ab dem 2. Trimenon, heißt es in der Mitteilung.
Infektionswellen sollen mit Booster gebrochen werden
Das Zeitintervall zwischen der letzten Dosis der Grundimmunisierung und der Booster-Impfdosis soll sechs Monate betragen, eine Verkürzung des Intervalls kann jedoch im Einzelfall erwogen werden oder wenn genug Kapazitäten vorhanden sind. Unabhängig davon, welcher Impfstoff zuvor verwendet wurde, soll für die Auffrischimpfung ein mRNA-Impfstoff verwendet werden.
Die Kommission weist außerdem darauf hin, dass die Ausweitung der Empfehlung zur Auffrischimpfung über die bisherigen Personengruppen hinaus neben der Aufrechterhaltung des Individualschutzes auch die Reduktion der Übertragung von SARS-CoV-2 in der Bevölkerung in Deutschland ist. So sollen Infektionswellen abgeschwächt und zusätzliche schwere Erkrankungs- und Todesfälle verhindert werden.
Impfquoten sind noch zu gering
Für die aktuell besorgniserregend hohe Belastung der intensivmedizinischen Behandlungskapazitäten macht die Kommission in ihrer Mitteilung nicht nur die noch zu geringe Impfquote bei der Grundimmunisierung verantwortlich, sondern auch die höhere Übertragungsrate der vorherrschenden Delta-Variante, den mit der Zeit nachlassenden Impfschutz (derzeit besonders bei älteren oder vorerkrankten Menschen), sowie die Transmission von SARS-CoV-2 nicht nur durch Ungeimpfte, sondern auch durch vollständig grundimmunisierte Personen.
Nichtsdestotrotz diene die Auffrischimpfung nicht nur dem Selbstschutz, sondern auch dem Schutz der Mitmenschen und lasse einen längerfristigen robusten Impfschutz erwarten. Die epidemiologische Auswirkung durch eine verminderte Transmission werde jedoch erst bei hohen Impfquoten bei Auffrischimpfungen deutlich wirksam werden.