Sauerstoff per Nasensonde ermöglicht COPD-Kranken Langstreckenflüge
Auch für Patienten mit chronisch-obstruktiver Lungenerkrankung (COPD) sind Fernreisen mit zehn Stunden Flugzeit und mehr nicht tabu. Patienten mit einer respiratorischen Insuffizienz sowie COPD-Kranke mit Schlafapnoe benötigen bei einer solchen Reise jedoch eine Sauerstoffinsufflation an Bord des Flugzeugs. Denn für Patienten mit erniedrigtem Sauerstoffpartialdruck gibt es nur eine einzige Therapie: die Zufuhr von Sauerstoff durch eine Nasensonde oder Maske.
Für Langstreckenflüge kann die Sauerstoffversorgung an Bord bei der Reisebuchung beantragt werden, so der Hamburger Pneumologe und Tropenmediziner Dr. Manfred Peters. Hierzu werde eine Bescheinigung eines Lungenfacharztes mit Angabe der Diagnose und der Menge des während des Fluges benötigten Sauerstoffs gebraucht.
Diese Bescheinigung sollte auch auf englisch vorliegen und dem Patienten mitgegeben werden. Die meisten großen Fluggesellschaften und einige Charterfluggesellschaften bieten diesen Service nach Angaben von Peters zu einem Aufpreis an.
Patienten mit chronischen Lungenkrankheiten wie COPD haben häufig auch eine Rechtsherzbelastung mit Zeichen wie Halsvenenstauung, Beinödeme, Tachykardie, Ruhedyspnoe und Veränderungen der Blutgase. Zur Vermeidung kritischer Ereignisse bei einem Langstreckenflug sollte daher im Vorfeld nach solchen Zeichen gefahndet werden, so Peters.
Denn: Verminderter Sauerstoffpartialdruck und erhöhter CO2-Druck beim Flug könnten zu einer zentralen Atemstörung führen. Bei Rechtsherzbelastung und veränderten Blutgasen könnten nur Kurzzeitflüge unter fünf Stunden oder Langzeitflüge mit Sauerstoffinsufflation an Bord erlaubt werden. (ikr)