Schützen Statine auch vor Parkinson?

Statine senken das Cholesterin und beugen Herzerkrankungen vor. Doch können sie womöglich noch viel mehr? Jetzt hat eine Studie eine neue Wirksamkeit aufgezeigt: Demnach sollen Statine auch vor Parkinson schützen.

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In einer Studie sank das Parkinson-Risiko, wenn die Teilnehmer Statine einnahmen.

In einer Studie sank das Parkinson-Risiko, wenn die Teilnehmer Statine einnahmen.

© Andrew Bassett / shutterstock

BOSTON (ob). Statine zählen zu den weltweit am häufigsten verordneten Medikamenten.

Sie hemmen bekanntlich die HMG-Coenzym-A-Reduktase, ein Schlüsselenzym in der Cholesterinsynthese.

Viel ist über mögliche "pleiotrope", etwa antiinflammatorische und immunmodulierende Wirkeigenschaften dieser potenten Lipidsenker diskutiert worden.

Daraus ist die Hypothese erwachsen, dass Statine auch als neuroprotektive Wirkstoffe von Nutzen sein könnten, so etwa zur Vorbeugung einer Parkinson-Erkrankung.

Die bisherigen Studien - zumeist Analysen von Registerdaten - ergeben dazu allerdings ein sehr gemischtes Bild..

Studie über 12 Jahre bei regelmäßiger Einnahme von Statinen

Ein Forscherteam um Dr. Xiang Gao von der Harvard-Universität in Boston hat sich deshalb bei ihrer Analyse die Daten von 90.874 Frauen und 38.192 Männern aus zwei noch laufenden prospektiven US-Kohortenstudien vorgenommen (Arch Neurol 2012; 69: 380).

Es handelt sich dabei um die berühmte Nurses' Health Study (NHS) und die Health Professional Follow-up Study. In beiden Studien sind unter anderem auch Angaben zu einer eventuellen regelmäßigen Einnahme von Statinen erfasst worden.

Im Beobachtungszeitraum von 12 Jahren (1994 bis 2006) stießen die Untersucher auf insgesamt 644 neu aufgetretene Fälle von Parkinson-Erkrankungen. Betroffen waren 338 Prauen und 306 Männer.

Mit Statinen behandelte Personen hatten ein signifikant um 26 Prozent niedrigeres Risiko für diese neurodegenerative Erkrankung als Personen ohne Statintherapie.

Allerdings war die Signifikanz der Assoziation von Statinbehandlung und Risikoreduktion nur marginal (p = 0,049).

Alter spielt entscheidende Rolle

Auch erwies sich dabei das Alter der Patienten als relevanter Einflussfaktor: Nur in der Altersgruppe derjenigen Personen, die jünger als 60 Jahre waren, war eine signifikante Assoziation der Statin-Einnahme mit einem niedrigeren Parkinson-Risiko nachweisbar (relative Risikoreduktion: 29 Prozent), nicht jedoch in der Gruppe der über 60-Jährigen.

Am Ende räumen auch die Autoren ein, dass ihre Ergebnisse aufgrund von Limitierungen nur mit großer Vorsicht gedeutet werden sollten.

Eine nicht zu bezweifelnde Erkenntnis hat die Studie aber mit Sicherheit erbracht: Dass es zur Klärung der anstehenden Frage noch vieler weiterer Studien bedarf.

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