Kanadische Studie zeigt
Senioren nicht anfälliger für Sportverletzungen
Sportliche ältere Menschen sind nach einigen Sicherheitsinstruktionen nicht mehr verletzungsgefährdet als jüngere. Das ergab eine Studie, die die Häufigkeit von Sportverletzungen bei über 69-Jährigen untersuchte, die sich körperlich zur Ruhe gesetzt hatten.
Veröffentlicht:LONDON/ONTARIO. Viele Senioren treiben keinen Sport, weil sie fürchten, sich zu verletzen und nie auf das aktuelle Gesundheitsniveau zurückzukehren.
Ob das Unfallrisiko für ältere Menschen erhöht ist, haben Forscher der kanadischen University of Western Ontario prospektiv untersucht.
Sie motivierten 63 Männer und 104 Frauen im Durchschnittsalter von 69 Jahren zu einem achtwöchigen Trainingsprogramm für Ältere mit zwei praktischen und einer theoretischen Stunde wöchentlich.
Hier erlernten die Probanden, sicher und mit geringen Risiken sportlich aktiv zu sein. Danach trainierten 29% der Probanden in angeleiteten Kursen weiter, 71% waren individuell aktiv.
Bei den meisten Senioren stand Wandern auf dem Programm. Immerhin 19% übten sich im Krafttraining.
Überlastung häufige Verletzungsursache
Bei der Befragung nach einem Jahr bezeichneten 39% der Teilnehmer ihren aktuellen Gesundheitszustand als sehr gut, 42% als gut.
Rund 14% berichteten über Verletzungen in den vergangenen zwölf Monaten. Zu 41% waren die unteren Extremitäten betroffen, zu 27% die obere Extremitäten und zu 23% der Rumpf.
Meist war eine Überbeanspruchung der Muskulatur die Ursache der Verletzung, häufig kam es zu Zerrungen und Verstauchungen, rund 14% der Verletzungen machten Frakturen aus. Häufigste Ursache war eine allgemeine Überlastung (BMJ Open 2013;3:e002831).
Jeder zweite Unfall ereignete sich beim Wandern. An zweiter Stelle der Statistik stand Stretching mit 9%. Andere Sportarten wie Schwimmen, Joggen, Tennis, Volleyball oder Radfahren hatten einen Anteil von 4,5%.
Unfallrisiko bei Frauen und Männern gleich
70% der aktiven Senioren mussten medizinisch versorgt werden. Fast jeder Zweite war nach dem Unfall nicht mehr in der Lage, seine Übungen fortzusetzen.
Die Dauer der anschließend erzwungenen Inaktivität reichte von 1 bis 182 Tagen. Geschlecht, Alter und Trainingsumfang hatten allerdings keinen Einfluss auf das Unfallrisiko.
Die sportbedingten Verletzungsraten in dieser Studie ähneln denen anderer Untersuchungen mit Personen jüngeren oder mittleren Alters.
Dennoch meinen die Autoren, die durchschnittliche Regenerationszeit von 26 Tagen, die bei den verletzten Senioren Einschränkungen im Alltag und beim Training mit sich brachte, sollte Anlass für weitere Untersuchungen sein.
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