Bundesweite Aktion
Sozialpädiater gehen mit neuer Arbeitsgruppe in die politische Offensive
Die therapeutischen Fachkräfte in der Deutschen Gesellschaft für Sozialpädiatrie und Jugendmedizin haben sich zu einer Arbeitsgruppe zusammengeschlossen. Ziel ist der fachliche Austausch.
Veröffentlicht:Berlin. Therapeutisch tätige Fachkräfte spielen beim Behandlungsprozess von Kindern und Jugendlichen mit chronischen Erkrankungen oder Entwicklungsstörungen eine bedeutende Rolle. Dies trifft insbesondere für solche Krankheiten in jungen Lebensjahren zu, für die es keine erfolgversprechenden (medikamentösen) Behandlungen gibt. Strukturell und politisch sind die therapeutischen Fachkräfte bundesweit bisher jedoch nicht gut aufgestellt. Das soll sich nun ändern.
Mit der Vereinigung „BAG Therapeut: innen in Gründung“ unter dem Dach der Deutschen Gesellschaft für Sozialpädiatrie und Jugendmedizin (DGSPJ) wollen die therapeutisch tätigen Fachkräfte in den SPZs nun in die Offensive gehen. Erster Schritt hierfür war die Etablierung einer Therapeut: innen-Community im sozialpädiatrischen Intranet „meineDGSPJ.“ Die Community ist offen für Mitarbeitende aus allen medizinisch-therapeutischen Berufsgruppen etwa aus der Ergo-, Physio- oder Logopädie, aus der Heilpädagogik sowie der Musik- und Kunsttherapie. Aktuell verzeichnet die Gruppe bundesweit 70 Mitglieder.
Schwerpunkte sind Diagnostik, Beratung und Therapie
Viele dieser Fachkräfte arbeiten in den bundesweit 161 Sozialpädiatrischen Zentren (SPZ), in denen pro Jahr 466.000 Kinder behandelt werden. Ohne diese therapeutische Expertise ist ein Erfolg sozialpädiatrischer Arbeit häufig gerade bei solchen Erkrankungen, die nicht heilbar sind, kaum möglich.
Die Schwerpunkte aller therapeutischen Berufsgruppen liegen in den Bereichen Diagnostik, Beratung und Einleitung therapeutischer Maßnahmen. In der bundesweiten BAG soll es künftig einen offenen Austausch zu fachlichen Themen geben. Auch die berufspolitische Ausrichtung soll gestärkt werden, da die Anforderungen und Belastungen für alle aufgrund von immer komplexeren Krankheiten bei Kindern gestiegen sind, dies bislang aber politisch kaum wahrgenommen wird. Fehlende Wertschätzung war daher auch ein weiterer Beweggrund, um die BAG innerhalb der DGSPJ auf den Weg zu bringen. (ras)