Kommentar zu Ebola-Hilfsaktion
Spät, aber nicht zu spät?
Nach der Bundeswehr startet jetzt auch das deutsche Gesundheitswesen einen Aufruf zur freiwilligen Unterstützung des Kampfs gegen die Ebola-Epidemie in Westafrika.
Und auch wenn es für Ärzte schwieriger sein wird als für Bundeswehrangehörige, ihren Arbeitsplatz kurzfristig für einige Wochen zu verlassen:
Die Hilfsbereitschaft bei humanitären Katastrophen ist in Deutschland traditionell so groß, dass das Deutsche Rote Kreuz optimistisch sein darf, dass sich die nötigen Ärzte melden werden, um die beiden neuen Ebola-Kliniken des DRK zum Laufen zu bringen.
Allerdings muss auch die Politik ihren Beitrag leisten. Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe hat zugesagt, dass jeder vor Ort erkrankte Freiwillige sicher nach Deutschland zurückgebracht wird.
Das darf man ihm abnehmen. Doch das genaue "Wie" solcher Rettungsaktionen gilt es jetzt schnell zu konkretisieren.
Für das Gesundheitswesen ist die Unterstützung des Aufrufs durch die Bundesärztekammer ein erster Schritt. Da ein großer Teil der Freiwilligen Klinikärzte sein werden, würde man sich auch von Arbeitgebern Rückendeckung wünschen. Spenden aus der deutschen Zivilgesellschaft fließen bereits reichlich.
Das alles kommt spät, aber vielleicht nicht zu spät. Noch hält die WHO die Ebola-Epidemie für auf die Region begrenzbar. Gelingen wird das nur mit einem globalen Kraftakt.
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