Starker Rückgang der Brustkrebs-Sterberate

Die Rate der Krebstoten in Europa ist nach Schätzungen weiter gesunken. Ein deutlicher Rückgang wird für 2012 bei der Brustkrebs-Mortalität erwartet.

Veröffentlicht:

MAILAND (ikr). Nahezu 1,3 Millionen Menschen werden in diesem Jahr in der Europäischen Union (EU) an Krebs sterben - 717.398 Männer und 565.703 Frauen.

So lautet die Prognose einer Forschergruppe um Professor Carlo La Vecchia aus Mailand (Ann Oncol 2012, online 28. Februar).

Obwohl die Zahl der an Krebs Erkrankten weiter gestiegen ist, nimmt die Mortalität weiter ab. In diesem Jahr wird die Krebs-Gesamtsterberate in der EU nach WHO-Daten 139 pro 100.000 Männer sowie 85 pro 100.000 Frauen betragen.

Weniger Brustkrebstodesfälle für dieses Jahr prognostiziert

Verglichen mit WHO-Zahlen aus dem Jahre 2007 bedeutet dies einen Rückgang der Krebstodesfälle bei den Männern um zehn Prozent und bei den Frauen um sieben Prozent. Für ihre Berechnungen haben die Forscher Daten für die gesamte EU sowie Daten aus sechs einzelnen Ländern, darunter auch Deutschland, ausgewertet.

Eine weitere wichtige Botschaft, die sich aus den neuen epidemiologischen Daten ablesen lässt: Bei den Brustkrebstodesfällen ist für dieses Jahr von einem drastischen Rückgang auszugehen, und zwar nicht nur bei den mittelalten und älteren Brustkrebspatientinnen, sondern auch bei den jüngeren Frauen.

Die Forscher prognostizieren eine Verringerung der Brustkrebssterberate um neun Prozent. Das entspricht einer Rate von 14,9 pro 100.000 Frauen. Bei den jungen Frauen zwischen 20 und 49 Jahren wird die Sterberate voraussichtlich noch stärker sinken, und zwar um mehr als 13 Prozent, was einer Rate von 6,3 pro 100.000 Frauen entspricht.

Der Rückgang der Brustkrebssterberate in allen Altersgruppen lässt nach Einschätzung der Autoren darauf schließen, dass hierbei vor allem Fortschritte in der Therapie und bei der Betreuung von Brustkrebs-Patientinnen eine wesentliche Rolle spielen, und nicht so sehr das Mammografie-Screening.

Dieses sei ja in den meisten europäischen Ländern in der Regel auf die Altersgruppe der 50- bis 70-jährigen Frauen beschränkt, wird La Vecchia in einer Mitteilung der European Society for Medical Oncology zitiert.

Lungenkrebstodesfälle sollen 2012 steigen

Bei den bekannten Risikofaktoren für Brustkrebs wie später Eintritt in die Menopause, Kinderlosigkeit, Adipositas und wenig körperliche Aktivität habe sich wahrscheinlich kaum etwas geändert, vermuten die Autoren. Die Zahl der neu an Brustkrebs Erkrankten sei daher vermutlich nicht zurückgegangen.

Die Ergebnisse in puncto Lungenkrebs: In der Gesamt-EU ist die Rate der an Lungenkrebs gestorbenen Frauen nach den Berechnungen weiter gestiegen - 13,44 Todesfälle pro 100.000 Frauen werden für 2012 erwartet.

Bei den Männern werden 37,2 Todesfälle pro 100.000 erwartet, das entspricht einer Reduktion der Sterberate um zehn Prozent im Vergleich zum Jahr 2007.

Jetzt abonnieren
Schlagworte:
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Sanofi

Multiples Myelom: EU-Zulassung für Isatuximab

WIdO-Qualitätsmonitor

Leistungskonzentration bei Speiseröhren-Operationen

Kooperation | In Kooperation mit: AOK-Bundesverband
Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen
Lesetipps
Bald nicht nur im Test oder in Showpraxen: Auf einem Bildschirm in der E-Health-Showpraxis der KV Berlin ist eine ePA dargestellt (Archivbild). Nun soll sie bald überall zu sehen sein auf den Bildschirmen in Praxen in ganz Deutschland.

© Jens Kalaene / picture alliance / dpa

Leitartikel

Bundesweiter ePA-Roll-out: Reif für die E-Patientenakte für alle

Figuren betrachten eine Blatt mit einer Linie, die zu einem Ziel führt.

© Nuthawut / stock.adobe.com

Tipps für die Praxis

So entwickeln Sie Ihre Arztpraxis strategisch weiter

Betritt unbekanntes Terrain: CDU-Politikerin und designierte Bundesministerin für Gesundheit Nina Warken.

© Bernd Weißbrod/dpa

Update

Überraschende Personalie

Eine Juristin wird Gesundheitsministerin: Das ist Nina Warken