Uniklinik Frankfurt
Stiftungsgeld für chronisch kranke Kinder
Die Uniklinik Frankfurt bietet Kindern und Jugendlichen für die nächsten zwei Jahre psychosoziale Hilfe an – dank Stiftungsförderung.
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Annette Pach betreut chronisch kranke Kinder – auch eine Maltherapie bietet ihre Ambulanz an.
© Alexander Joppich
FRANKFURT / MAIN. Auf eines möchte Professor Thomas Klingebiel besonders hinweisen: Wenn Kinder chronisch krank werden, dann wird dies nicht allein ihr Leben maßgeblich bestimmen, sondern auch das der Eltern und Geschwister.
Denn viele Familien mit chronisch kranken Kindern und Jugendlichen seien mit der Belastungsprobe überfordert und benötigten für die emotionale Stressbewältigung und die organisatorischen Aufgaben neben der medizinischen Betreuung psychosoziale Hilfe, erinnerte der Direktor der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin in Frankfurt am Main bei einer Pressekonferenz.
Seit 2012 hatte man sich "langgehangelt"
Für Klingebiel gehört das zum Auftrag seiner Klinik dazu, doch kontrastiere dies mit der Finanzierung im Gesundheitswesen, weswegen man auf Unterstützung angewiesen sei.
Hatte man sich seit 2012 an verschiedenen Finanzierungsmöglichkeiten "langgehangelt", so Klingebiel, sei es dank Stiftungsförderung nun gelungen, die psychosoziale Hilfe für Kinder und Jugendliche am Uniklinikum für die nächsten zwei Jahre "auf sichere Beine zu stellen."
Die Person, die diese Hilfe leistet, ist Annette Pach, Sozialpädagogin und Traumafachberaterin und seit 2012 am Uniklinikum. Ihre Vollzeitstelle wird für die nächsten zwei Jahre mit der Förderungssumme von 115.000 Euro finanziert, die die Michael Stich und die Commerzbank-Stiftung gemeinsam mit der Carls Stiftung und der Stiftung Hilfe für chronisch kranke Kinder ausschütten.
Tausende Flüchtlinge bringen neue Herausforderungen
Seit 2012 hat Pach etwa 500 Familien während der Klinikaufnahme betreut und ist für ungefähr 80 HIV-positive Kinder und Jugendliche da – ein Fünftel aller HIV-positiven Kinder und Jugendlichen in Deutschland.
Pachs Ambulanz hilft bei Verhandlungen mit der Krankenkasse, der Suche nach einem Facharzt oder der Organisation des Schulbesuchs. Als Teil ihrer psychosozialen Betreuung malen die jungen Patienten Bilder, um ihre Sorgen zu verarbeiten.
Sorgen ganz neuer Art hat das letzte Jahr für Pach und ihre Ambulanz mit der Ankunft tausender Flüchtlinge gebracht, die Flucht und Krieg erlebt haben und teilweise HIV-infiziert sind. Auch deren Betreuung sicher zu stellen – für Pach ein Fulltime-Job, der in zwei Jahren wieder Unterstützung benötigen wird.