Kardiovaskuläre Ereignisse
Turnschuhe statt Tabletten!
Ein Kommentar von Thomas Müller
Zugegeben, es ist mühsam, immer wieder darauf hinzuweisen, wie wichtig körperliche Bewegung zur Prävention kardiovaskulärer Ereignisse ist – die meisten Risikopatienten wird das nicht die Bohne jucken. Denn würde es sie interessieren, hätten sie viele ihrer Probleme nicht. Das gilt für Patienten mit Hirngefäßstenosen ebenso wie für solche mit KHK.
Wer Sport zeitlebens nur aus dem Fernseher kennt, wird sich im Alter kaum davon überzeugen lassen, selbst einmal in die Turnschuhe zu schlüpfen und im Rahmen seiner noch verbliebenen Möglichkeiten frische Luft einzuatmen, sondern wird auch weiterhin lieber Tabletten einwerfen und hoffen, dass damit alles gut ist.
Doch gut ist damit überhaupt nichts, selbst die beste Medizin kann ein Mindestmaß an Bewegung nicht ersetzen. Ärzte täten also gut daran, diesen Irrglauben zu erschüttern und die Patienten daran zu erinnern, dass ihre Prognose äußerst schlecht ist, wenn sie weiter nur Fingergymnastik auf der Fernbedienung betreiben.
Dagegen können Patienten mit Hirngefäßstenosen ihr Schlaganfallrisiko fast auf null treiben, wenn sie körperlich moderat aktiv sind. Bei trägen Patienten beträgt das Dreijahresrisiko jedoch 60 Prozent. Es gibt zur Prävention folglich keine bessere Medizin als Turnschuhe, die auch benutzt werden.
Lesen Sie dazu auch: Schlaganfall: Sport so wichtig wie Arznei