Alternative zu Erdöl

UV-Absorber aus Schalen von Cashews?

Veröffentlicht:

MAINZ. Cashewnuss-Schalenöl, ein Abfallprodukt der Lebensmittelproduktion, eignet sich offenbar als nachhaltige Alternative zu Erdöl in der Produktion organischer UV-Filter, teilt die Uni Mainz mit.

Chemische UV-Filter sind entweder mineralischer Art wie Titandioxid oder organischer Natur, bestehen also aus Kohlenstoffverbindungen.

Derzeit befinden sich beide Klassen von UV-Filtern aus unterschiedlichen Gründen in der Kritik. Bei einigen der organischen Filter ist etwa ihre Verträglichkeit für Wasserlebewesen zu gering. Auch werden derzeit praktisch alle organischen UV-Filter aus Erdöl hergestellt.

Als nachhaltiges Ausgangsmaterial für neue organische UV-Filter nutzen Forscher stattdessen Cashewnuss-Schalenöl, das bei der Verarbeitung der Nüsse in beträchtlichen Mengen anfällt, selbst aber nicht zum Verzehr geeignet ist (Eur J Org Chem 2019; 30: 4778-4790).

Damit besteht keine Konkurrenz zur Lebens- und Futtermittelproduktion. Die Nutzung des Öls kann im weiteren Sinne zur sogenannten Xylochemie gerechnet werden, bei der holzige Biomasse als Kohlenstoffquelle für die chemische Synthese dient.

Ob die so erhaltenen, chemisch wohldefinierten UV-Absorber sich auch für Sonnencremes eignen, wie hautverträglich sie sind und welche Auswirkungen sie auf verschiedene Lebewesen haben, muss noch erforscht werden. (eb)

Jetzt abonnieren
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema
Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Belastungsfähigkeit verbessern

Regelmäßig in die Sauna – hilft das bei Herzinsuffizienz?

Lesetipps
Bald nicht nur im Test oder in Showpraxen: Auf einem Bildschirm in der E-Health-Showpraxis der KV Berlin ist eine ePA dargestellt (Archivbild). Nun soll sie bald überall zu sehen sein auf den Bildschirmen in Praxen in ganz Deutschland.

© Jens Kalaene / picture alliance / dpa

Leitartikel

Bundesweiter ePA-Roll-out: Reif für die E-Patientenakte für alle

Figuren betrachten eine Blatt mit einer Linie, die zu einem Ziel führt.

© Nuthawut / stock.adobe.com

Tipps für die Praxis

So entwickeln Sie Ihre Arztpraxis strategisch weiter

Betritt unbekanntes Terrain: CDU-Politikerin und designierte Bundesministerin für Gesundheit Nina Warken.

© Bernd Weißbrod/dpa

Update

Überraschende Personalie

Eine Juristin wird Gesundheitsministerin: Das ist Nina Warken