Fast 700 Stichverletzungen pro Jahr

Unfallchirurg beklagt zunehmende Brutalität bei Messerangriffen

Die Zahl schwerer Körperverletzungen mit Messern hat laut Polizeistatistik deutschlandweit zugenommen. Ärzte beklagen eine immer größere Brutalität der Täter. Kann ein Messerverbot helfen?

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Hamburg. Unfallchirurgen beklagen eine zunehmende Zahl von Schwerverletzten nach Messerangriffen. „Lange Zeit gab es jährlich etwa 400 bis höchstens 500 Patienten mit Stichverletzungen, jetzt steuern wir auf 700 zu“, sagte der Präsident der Deutschen Gesellschaft für Unfallchirurgie, Andreas Seekamp, der Hamburger Wochenzeitung „Die Zeit“. Zudem würden die Angriffe brutaler, fügte der Direktor der Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie am Universitätsklinikum Schleswig-Holstein hinzu. „Man hat das Gefühl, die Täter wollen töten.“

Ein Messerverbot, wie es die Bundesregierung plant, hält er nicht für sinnvoll: „Reine Messerverbote bringen nicht viel: Man kann auch jemand mit einem Schraubenzieher umbringen, wenn man das möchte.“ Seekamp plädiert dafür, generelle Waffenverbotszonen einzurichten. Außerdem sollten sogenannte Trauma-Boxen überall dort platziert werden, wo viel Publikumsverkehr sei. Dabei handelt es sich um Erste-Hilfe-Sets für Laien zur Versorgung stark blutender Wunden. (KNA)

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