Kommentar zu Genreparaturen

Versuche mit Folgen

Peter LeinerVon Peter Leiner Veröffentlicht:

Mit der Publikation der Versuchsergebnisse hat sich das Gerücht vergangener Wochen bewahrheitet: Chinesische Forscher haben erstmals weltweit Genreparaturen bei menschlichen Embryonen im frühen Entwicklungsstadium vorgenommen.

Unmittelbare Folgen wird das nicht haben, denn für ihre Untersuchungen wurden die Embryonen im Alter von 48 Stunden zerstört.

Selbst wenn ein Embryo nach der Reparatur in eine Gebärmutter übertragen worden wäre, wäre das Neugeborene wegen eines dreifachen Chromosomensatzes nach der Geburt nicht überlebensfähig gewesen.

Die Forscher haben eine Methode verwendet, die relativ einfach anzuwenden ist und rasch Ergebnisse liefert. Die Verführung war wohl groß, nach erfolgreichen Tierversuchen das auch einmal mit menschlichen, wenn auch nicht lebensfähigen Embryonen auszuprobieren.

 Von den meisten Wissenschaftlern wird das Gen-Editieren an menschlichen befruchteten Eizellen abgelehnt - auch weil es für die Grundlagenforschung nicht erforderlich ist.

Diese Experimente werden schon bald weitere Versuche nach sich ziehen, in denen man auch vor überlebensfähigen menschlichen Embryonen nicht haltmachen wird. Eine düstere Entwicklung, weil sie im Menschenversuch enden kann.

Lesen Sie dazu auch: In China: Erstmals Gene humaner Embryonen repariert

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