Herzbericht 2018
Weniger Tote durch Herzkrankheiten
In Deutschland sterben immer weniger Menschen an Herz-Kreislauf-Erkrankungen – dennoch bleiben diese Haupt-Todesursache. Bestimmte Herzkrankheiten nahmen zudem besonders zu, wie aus dem neuen Herzbericht hervorgeht.
Veröffentlicht:BERLIN. Der am Donnerstag in Berlin vorgestellte Herzbericht enthält gute und schlechte Nachrichten. So starben 2016 etwa 2,1 Prozent weniger Patienten an kardiovaskulären Erkrankungen als noch im Jahr 2014. Die Sterberate von Herzinsuffizienz-Patienten konnte sogar um nahezu elf Prozent gesenkt werden.
Allerdings bleiben Herz-Kreislauf-Erkrankungen insgesamt trotz aller Fortschritte weiterhin mit Abstand die Todesursache Nummer 1 in Deutschland mit rund 37 Prozent der Todesfälle vor bösartigen Neubildungen mit 25 Prozent, wie die Deutsche Gesellschaft für Kardiologie (DKG) mitteilt.
Und noch eine weitere Entwicklung lässt sich laut DGK beobachten: Deutlich mehr Menschen mussten wegen Erkrankungen des Herzens in Krankenhäusern behandelt werden.
2017 gab es dem Bericht zufolge aufgrund von Herzerkrankungen mehr als 1,71 Millionen Krankenhauseinweisungen – und damit über 37.800 mehr als noch 2015. Das entspricht einem Anstieg um 1,5 Prozent.
Bestimmte Herzerkrankungen nehmen stark zu
Unter den einzelnen Herzerkrankungen sind ebenfalls Änderungen zu erkennen: eine starke Zunahme bei den Herzklappenerkrankungen (+ 5,8 %), den Herzrhythmusstörungen (+ 3,0 %) und der Herzinsuffizienz (+ 3,7 %).
„Dies sind auch die Erkrankungen, die mit zunehmendem Alter häufiger werden“, wird DGK-Präsident Professor Hugo A. Katus zitiert.
Ein Grund sei die steigende Lebenserwartung, die zu einem großen Teil auf die verbesserten Behandlungsmöglichkeiten bei Herzpatienten zurückzuführen sei. Dies führe auch dazu, dass immer mehr Patienten mit chronischen Herzerkrankung behandelt werden müssen. Dies erkläre auch den Anstieg der Krankenhausbehandlungen etwa wegen Rhythmusstörungen.
Nach wie vor regionale Unterschiede
Im Herzbericht zeigen sich zudem weiterhin merkliche regionale Unterschiede in Erkrankungshäufigkeit und Sterbeziffern – meist zuungunsten der neuen Bundesländer.
Auch hier wird als mögliche Erklärung die unterschiedliche Bevölkerungsstruktur mit einem höheren Anteil an über 65-jährigen Menschen als mögliche Erklärung angeführt. (run)
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