Kommentar
Wider die Kalorienlotterie
Da bestellt man sich abends mit Käse überbackene Pasta und denkt, das wird schon nicht so viel sein. Vier Stunden später ist an Schlaf nicht zu denken, weil der Magen vor dem halben Kilo Gorgonzola kapituliert.
Ein kleiner Hinweis auf der Speisekarte wie "besonders zu empfehlen nach einem Triathlon" hätte vielleicht zu einer anderen Wahl geführt. In Deutschland jedenfalls ist es ein Glücksspiel, ob das richtige Essen auf den passenden Hunger trifft. Für dicke Menschen kann das zu einem großen Problem werden.
In den USA muss man zwar mit ähnlichen Überraschungen rechnen und bekommt mitunter das Anderthalbfache dessen auf den Tisch, was ein Mensch für einen ganzen Tag benötigt. Allerdings gibt es dort Bestrebungen, an der Kalorienlotterie in der Gastronomie etwas zu ändern.
Gute Restaurants weisen auf ihrer Karte aus, ob das Steak 100 Gramm oder ein halbes Kilo wiegt, meist hat man sogar zwischen beidem die Wahl. Fast-Food-Ketten weisen zudem den Nährwert ihrer Menüs aus - künftig sollen sie durch ein Gesetz sogar dazu gezwungen werden.
Es wird Zeit, über solche Maßnahmen auch bei uns nachzudenken. Denn auf sein Gewicht achten kann nur, wer weiß, was er vorgesetzt bekommt - und das möglichst, bevor er es auf dem Teller hat.
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