Wie gut ein Antihistaminikum wirkt, läßt sich mit Infrarot bestimmen

BERLIN (gün). Mit einem neuen, eleganten und nicht-invasiven Verfahren läßt sich die Wirksamkeit von Antihistaminika gut und reproduzierbar analysieren.

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Die Messung beruht auf der Tatsache, daß die vermehrte Durchblutung nach Histamin-Provokation mit einer Erwärmung des entsprechenden Körperareals einhergeht, wie Professor Norbert Krug aus Hannover auf einer Veranstaltung des Unternehmens UCB in Berlin berichtet hat. Mit einer Infrarotkamera wird das Gesicht eines Probanden aufgenommen, der zuvor mit einem Medikament behandelt wurde und dann eine intranasale Histamin-Provokation enthält.

War das vorher eingenommene Medikament ein Scheinpräparat, so kommt es rasch zu einer deutlichen Erwärmung der Nase. Diese bleibt aus, wenn der Proband zuvor ein wirksames Antihistaminikum erhalten hat. Die Infrarotkamera ist sehr empfindlich und kann noch Temperaturunterschiede von 0,07 °C abbilden. Dazu müssen natürlich Umgebungstemperatur und Luftfeuchtigkeit konstant bleiben, und der Proband darf sich nicht bewegen. In Hannover verwenden die Wissenschaftler ein in der Augenheilkunde verwendetes Gestell, um den Kopf ruhig zu halten. In einer Pilotstudie habe sich eine höhere Wirksamkeit von Levocetirizin (Xusal®) im Vergleich zu Desloratadin herausgestellt, sagte Krug.

Das Problem in der Praxis ist die Histamin-Applikation. Diese müsse immer "mit dem gleichen Händchen" erfolgen, so Krug, um vergleichbare Ergebnisse zu erzielen. Daher will man jetzt auch Allergiepatienten in einem Pollenraum untersuchen. Hier können potentiell allergieauslösende Pollen in definierter Menge direkt in die Raumluft gegeben werden. Patienten, die sich in diesem Raum mehrere Stunden aufhalten, entwickeln die typischen rhinitischen Symptome. Bisher werden die Symptome auf denkbar einfache Weise quantifiziert - durch Wiegen der verbrauchten Taschentücher.

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