Wirkt Oxycodon besonders gut bei Viszeralschmerz?

SYDNEY (run). Patienten mit starken Eingeweide-Schmerzen profitieren möglicherweise besonders von einer Behandlung mit dem Opioid Oxycodon. Das geht aus einer experimentellen Untersuchung dänischer Forscher hervor, bei der der Effekt dieser Substanz mit dem von Morphin bei verschiedenen Schmerzreizen verglichen worden ist.

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Für die Untersuchung wurden bei 24 gesunden Probanden - je zwölf Männer und Frauen - Schmerzreize erzeugt. So wurden mit einer Sonde viszerale Schmerzen in der Speiseröhre durch mechanische, thermische und elektrische Reize hervorgerufen.

Darüber hinaus wurden auf der Hand und in einem Armmuskel Schmerzreize mittels Elektroden, einem Druckalgometer und einer Thermode gesetzt. Nach Erfassung der Schmerzintensität erhielten die Probanden randomisiert entweder 15 mg Oxycodon, 30 mg Morphin oder Placebo. Nach einer Pause von 30, 60 und 90 Minuten wurden die Tests wiederholt.

Aus den Versuchsergebnissen, die auf einem Poster während des Welt-Schmerz-Kongresses in Sydney in Australien präsentiert worden sind, geht hervor, daß bei allen Schmerzreizen die beiden Opioide deutlich besser wirkten als das Scheinmedikament. Zwischen den beiden Opioiden zeigte sich nur beim viszeralen Schmerz, ausgelöst durch mechanische und thermische Reizung, ein signifikanter Unterschied zugunsten von Oxycodon.

Die unterschiedliche Wirkung der Opioide je nach Art des Gewebes und des Schmerzreizes könnte nach Ansicht der dänischen Wissenschaftler darauf beruhen, daß Oxycodon außer am µ-Opioid-Rezeptor auch am ?-Opioid-Rezeptor wirke. Morphin habe hier wenig Wirkung.

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