Interdisziplinäre Forschung

Wissenschaftler nehmen Zusammenhang von Umwelt und Gesundheit in den Blick

Das neue Spitzenforschungszentrum One Health Ruhr will herausfinden, wie Umweltveränderungen sich auf die Gesundheit auswirken. Drei Universitäten aus dem Ruhrgebiet bündeln hier ihre Kräfte.

Veröffentlicht:
Ministerpräsident Hendrik Wüst bei der Eröffnung des Reserach Center One Health Ruhr.

Ministerpräsident Hendrik Wüst bei der Eröffnung des Reserach Center One Health Ruhr.

© RUB/Katja Marquard

Essen. Im Ruhrgebiet widmen sich Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler künftig der Frage, welche Auswirkungen Eingriffe in das Ökosystem auf das körperliche und mentale Wohlergehen der Menschen haben.

Das neue interdisziplinäre Spitzenforschungs-Zentrum „One Health Ruhr – from Molecules to Systems“ vereint die Forschungsbereiche Molekularbiologie und Wasserforschung, molekulare Krebsforschung und kognitive Neurowissenschaft. Geplant ist, 14 neue Forschungsprofessuren aus den drei Bereichen zu besetzen.

One Health Ruhr ist das erste von vier Forschungszentren, die von der Research Alliance Ruhr auf den Weg gebracht werden sollen. Die 2021 gestartete Allianz besteht aus der Ruhr-Universität Bochum, der Technischen Universität Dortmund und der Universität Duisburg-Essen. Der Aufbau ist vom nordrhein-westfälischen Wissenschaftsministerium mit 75 Millionen Euro gefördert worden. 2025 sollen weitere 48 Millionen Euro hinzukommen.

„Die Gesundheitsforschung kommt mehr als jeder andere Forschungsbereich unmittelbar dem Menschen zu Gute“, sagte der nordrhein-westfälische Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) bei der Eröffnung von One Health Ruhr auf der Zeche Zollverein in Essen. NRW wolle seine Spitzenposition auf diesem Gebiet weiter ausbauen.

Umwelt als wesentlichen Gesundheitsfaktor verstehen

Das Forschungszentrum befasst sich mit grundlegenden molekularen und systemischen Steuermechanismen, die körperliche und mentale Funktionsmechanismen aufrechterhalten, sowie mit Störungen innerhalb von Systemen, die Abweichungen vom Normalzustand und dadurch Krankheiten verursachen.

One Health Ruhr erforsche, wie Umweltveränderungen die Gesundheit des Menschen beeinflussen, erläuterte der Direktor des Zentrums Professor Dirk Schadendorf, Direktor der Klinik für Dermatologie am Universitätsklinikum Essen. Die Wissenschaftler untersuchen etwa, wie Schadstoffe im Wasser zur Krebsentstehung beitragen und wie die Gestaltung von Ökosystemen Erholungsräume zur Förderung der Mentalen Gesundheit schaffen kann.

Besonders in Industrieregionen wie dem Ruhrgebiet könne die Renaturierung von Gewässern sowohl medizinisch als auch psychologisch wertvoll sein, betonte Schadendorf. „Unser Ziel ist es, die Umwelt als wesentlichen Gesundheitsfaktor zu verstehen und nachhaltige Strategien zur Förderung der körperlichen und psychischen Gesundheit in der Region zu entwickeln.“ (iss)

Mehr zum Thema

Erhöhtes Thromboserisiko

Fallbericht: Lungenembolie bei einem Hobby-Bergsteiger

Herausforderung Klimawandel

Reha macht sich nachhaltig

Das könnte Sie auch interessieren
Wie patientenzentriert ist unser Gesundheitssystem?

© Janssen-Cilag GmbH

Video

Wie patientenzentriert ist unser Gesundheitssystem?

Kooperation | In Kooperation mit: Janssen-Cilag GmbH
Höhen- oder Sturzflug?

© oatawa / stock.adobe.com

Zukunft Gesundheitswesen

Höhen- oder Sturzflug?

Kooperation | In Kooperation mit: Janssen-Cilag GmbH
Patientenzentrierte Versorgung dank ePA & Co?

© MQ-Illustrations / stock.adobe.com

Digitalisierung

Patientenzentrierte Versorgung dank ePA & Co?

Kooperation | In Kooperation mit: Janssen-Cilag GmbH
Glasglobus und Stethoskop, eingebettet in grünes Laub, als Symbol für Umweltgesundheit und ökologisch-medizinisches Bewusstsein

Klimawandel und Gesundheitswesen

Klimaschutz und Gesundheit: Herausforderungen und Lösungen

Kooperation | In Kooperation mit: Frankfurter Forum
Ein MRT verbraucht viel Energie, auch die Datenspeicherung ist energieintensiv.

© Marijan Murat / dpa / picture alliance

Klimawandel und Gesundheitswesen

Forderungen nach Verhaltensänderungen und Verhältnisprävention

Kooperation | In Kooperation mit: Frankfurter Forum
Ein Dialogforum von Fachleuten aus Gesellschaft, Gesundheitspolitik und Wissenschaft

© Frankfurter Forum für gesellschafts- und gesundheitspolitische Grundsatzfragen e. V.

Das Frankfurter Forum stellt sich vor

Ein Dialogforum von Fachleuten aus Gesellschaft, Gesundheitspolitik und Wissenschaft

Kooperation | In Kooperation mit: Frankfurter Forum
Kommentare
Dr. Antigone Fritz und Hubertus Müller sitzen trocken am PC. Dort zu sehen: ein Bild vom Hochwasser in Erftstadt vor drei Jahren.

© MLP

Gut abgesichert bei Naturkatastrophen

Hochwasser in der Praxis? Ein Fall für die Versicherung!

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: MLP
Protest vor dem Bundestag: Die Aktionsgruppe „NichtGenesen“ positionierte im Juli auf dem Gelände vor dem Reichstagsgebäude Rollstühle und machte darauf aufmerksam, dass es in Deutschland über drei Millionen Menschen gebe, dievon einem Post-COVID-Syndrom oder Post-Vac betroffen sind.

© picture alliance / Panama Pictures | Christoph Hardt

Symposium in Berlin

Post-COVID: Das Rätsel für Ärzte und Forscher

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: vfa und Paul-Martini-Stiftung
Krisenkommunikation war Schwachpunkt in der Pandemie

© HL

Herbstsymposium der Paul-Martini-Stiftung

Krisenkommunikation war Schwachpunkt in der Pandemie

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: vfa und Paul-Martini-Stiftung
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Erhöhtes Thromboserisiko

Fallbericht: Lungenembolie bei einem Hobby-Bergsteiger

Lesetipps
Ein Mettbrötchen

© juefraphoto / stock.adobe.com

Tödlicher Einzeller im Hirn

Fallbericht: Amöbenenzephalitis nach Verzehr von rohem Fleisch?

Ärztin misst bei einer Patientin den Blutdruck

© goodluz / stock.adobe.com

Unter 120 mmHg

Striktere Blutdruckkontrolle bei Diabetes wohl doch sinnvoll