Innovative Aufklärerin

Berliner Frauenpreis für Gynäkologin

Die Gynäkologin und Chefärztin Professorin Mandy Mangler ist mit dem Berliner Frauenpreis für ihr Engagement gewürdigt worden.

Veröffentlicht:
Ausgezeichnete Ärztin: Professorin Mandy Mangler.

Ausgezeichnete Ärztin: Professorin Mandy Mangler.

© Kira Hofmann

Berlin. Mandy Mangler wurde am Montagabend für ihre innovative Aufklärung zur Gesundheit von Frauen und Mädchen und ihr Engagement für mehr Gleichberechtigung in der Medizin ausgezeichnet. Wie notwendig dieser Einsatz auch noch im Jahr 2022 für Frauen in der Medizin ist, spiegelte sich in den Reden des Abends wider. Ulrike Grote, Berlins Senatorin für Wissenschaft, Gesundheit, Pflege und Gleichstellung, wies etwa darauf hin, dass über gynäkologische Themen seltener geforscht und Themen rund um die Sexualität der Frauen stigmatisiert und tabuisiert würden.

Seit 2016 ist sie Chefärztin für Gynäkologie und Geburtsmedizin im Vivantes Auguste-Viktoria-Klinikum in Berlin-Schöneberg. Zusätzlich leitet sie seit 2021 in einer Doppelspitze auch die Klinik für Gynäkologie des Vivantes Klinikums Neukölln. Mangler engagiert sich für die Vereinbarkeit von Familie und Beruf und ist hierfür ein gutes Beispiel, denn sie selbst ist Mutter von fünf Kindern. Außerdem arbeitet sie als Mentorin für junge Ärztinnen.

Aufklären über Podcast

Auch abseits ihres Berufs engagiert sich Mangler für Frauenthemen: Im Podcast „Gyncast“ klärt sie zu Themen wie weibliche Sexualität, Orgasmus oder die Klitoris auf. Professorin Anja Lüthy beschrieb Mangler am Montag als „begnadete Aufklärerin“. Mangler habe den Mut, Dinge, die sie stören, auszusprechen.

So startete Mangler eine Petition für die Umbenennung der Zeitschrift „Der Frauenarzt“ und organisierte den Krebskongress 2021 nur mit weiblichen Referentinnen mit. „Es macht Hoffnung auf eine bessere Zukunft“, sagte Alicia Baier, Vorsitzende von „Doctors for Choice Germany“.

Lesen sie auch

„Die Ermächtigung von Frauen ist mir ein großes Anliegen“, sagte Mangler. Den Preis nehme sie stellvertretend für ihr Frauen-Netzwerk entgegen. Mit dem Preisgeld von 5000 Euro möchte sie eine Plattform starten, auf der sich Medizinerinnen registrieren können, um von Kongressorganisatoren als Speakerin gefunden zu werden.

Auf die Frage der Moderatorin Gilda Sahebi, was sie sofort ändern würde, wenn sie könnte, antwortet die Ärztin: „Die ideale Medizin ist aus der Perspektive der Frau gedacht.“ Bisher sei dies leider anders. Noch immer seien Medikamente, Therapien und Forschung auf einen 75-jährigen Mann ausgerichtet. Der Preis würdigt seit 1987 Frauen, die sich in besonderer Weise für Frauen und die Gleichberechtigung einsetzen. (mas)

Mehr zum Thema

Hoffnung auf neue Therapieansätze

Bundesweiter Forschungsverbund untersucht ME/CFS

Das könnte Sie auch interessieren
Glasglobus und Stethoskop, eingebettet in grünes Laub, als Symbol für Umweltgesundheit und ökologisch-medizinisches Bewusstsein

Klimawandel und Gesundheitswesen

Klimaschutz und Gesundheit: Herausforderungen und Lösungen

Kooperation | In Kooperation mit: Frankfurter Forum
Ein MRT verbraucht viel Energie, auch die Datenspeicherung ist energieintensiv.

© Marijan Murat / dpa / picture alliance

Klimawandel und Gesundheitswesen

Forderungen nach Verhaltensänderungen und Verhältnisprävention

Kooperation | In Kooperation mit: Frankfurter Forum
Ein Dialogforum von Fachleuten aus Gesellschaft, Gesundheitspolitik und Wissenschaft

© Frankfurter Forum für gesellschafts- und gesundheitspolitische Grundsatzfragen e. V.

Das Frankfurter Forum stellt sich vor

Ein Dialogforum von Fachleuten aus Gesellschaft, Gesundheitspolitik und Wissenschaft

Kooperation | In Kooperation mit: Frankfurter Forum
Kommentare
Sonderberichte zum Thema
Dr. Antigone Fritz und Hubertus Müller sitzen trocken am PC. Dort zu sehen: ein Bild vom Hochwasser in Erftstadt vor drei Jahren.

© MLP

Gut abgesichert bei Naturkatastrophen

Hochwasser in der Praxis? Ein Fall für die Versicherung!

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: MLP
Protest vor dem Bundestag: Die Aktionsgruppe „NichtGenesen“ positionierte im Juli auf dem Gelände vor dem Reichstagsgebäude Rollstühle und machte darauf aufmerksam, dass es in Deutschland über drei Millionen Menschen gebe, dievon einem Post-COVID-Syndrom oder Post-Vac betroffen sind.

© picture alliance / Panama Pictures | Christoph Hardt

Symposium in Berlin

Post-COVID: Das Rätsel für Ärzte und Forscher

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: vfa und Paul-Martini-Stiftung
Krisenkommunikation war Schwachpunkt in der Pandemie

© HL

Herbstsymposium der Paul-Martini-Stiftung

Krisenkommunikation war Schwachpunkt in der Pandemie

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: vfa und Paul-Martini-Stiftung
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Zusätzlich zu Feinstaub und Tabak

Radon könnte Risiko für Gestationsdiabetes erhöhen

Lesetipps
Porträt eines lächelnden Arztes, der den Bauch eines kleinen Jungen untersucht und ihn auffordert zu sagen, wo es weh tut.

© Seventyfour / stock.adobe.com

Klinische Präsentation bei Kindern

Akute Appendizitis: Besonderheiten bei Vorschulkindern